Stechmücken verbreiten West-Nil-Virus in Deutschland
"Die Zahl der Stechmücken, die das Virus mit sich tragen, scheint aktuell zu steigen", sagte Drosten den Zeitungen der Funke Mediengruppe im vergangenen Monat. Die Mücken kämen inzwischen in Berlin und anderen Teilen Ostdeutschlands vor. In den letzten Jahren hatte es bereits erste Krankheitsfälle in Berlin gegeben.
Nach Auffassung von Drosten gibt es jedoch keinen Anlass zur Panik. Er empfahl, sich die Fakten anzusehen: Das West-Nil-Virus könne eine Gehirnhautentzündung verursachen. Studien zeigten, dass in neu befallenen Gebieten die Rate der schweren Erkrankungen bei eins zu 1000 Infizierten liege, "aber schwere Verläufe können zu bleibenden Behinderungen führen", erläuterte er der Funke Mediengruppe.
Die Verbreitung des West-Nil-Virus in Deutschland sei auch auf den Klimawandel zurückzuführen. Es sei über Zugvögel aus tropischen Breiten hier eingeführt worden. "Man weiß, dass es inzwischen hier überwintert, wohl auch weil es nicht mehr kalt genug wird", sagte der Leiter des Instituts für Virologie an der Berliner Charité. Noch gebe es keinen Impfstoff gegen das Virus, doch die Forschung dazu würde laufen. Für die von Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die eng mit dem Virus verwandt sein, gebe es schon einen Impfstoff. cm