Berlin: 8. FLL-Forschungsforum Landschaft

Ausbau von Grün sichert Lebensqualität im Klimawandel

Anfang März war es endlich soweit und das FLL-Forschungsforum Landschaft konnte nach einer Verschiebung um ein Jahr aufgrund der Corona-Pandemie wieder in Präsenz stattfinden. Über 160 Teilnehmer kamen in die Berliner ufaFabrik, um sich über Leistung, Wert und Wertschätzung von Grün auszutauschen.
Forschung und Bildung
Thomas Graner, Leiter des Fachbereichs für zentrale Aufgaben und Grundsatzangelegenheiten des Naturschutzes beim Bundesamt für Naturschutz sprach über die Herausforderungen und Chancen des Naturschutzes in Deutschland. Foto: Ines Lauzat, Neue Landschaft

19 Referenten stellten ihre Arbeits- und Forschungsergebnisse auf der zweitägigen Veranstaltung vor. Thematisiert und diskutiert wurden dabei die Bereiche Klimaschutz und Biodiversität, Begrünung und Bauwerk, Grüne Technik in der Anwendung sowie Digitalisierung und Prozessoptimierung in der Grünen Branche. Umrahmt wurden die Vorträge von einer Fachausstellung und einer wissenschaftlichen Posterausstellung samt Wettbewerb.

Zusammenarbeit aller Disziplinen nötig

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) war auch in diesem Jahr wieder Schirmherr der Fachtagung und schickte Thomas Graner, Leiter des Fachbereichs für zentrale Aufgaben und Grundsatzangelegenheiten des Naturschutzes, als Referenten. Graner sprach über die Herausforderungen und Chancen des Naturschutzes in Deutschland. Er gab einen beeindruckenden Einblick in den Arbeitsalltag seines Teams und schilderte beispielsweise, wie die Behörde gewachsen ist und welche vielfältigen, neuen Aufgabengebiete in den letzten Jahren hinzugekommen sind. Graner erläuterte auch, dass die Hürden für Natur- und Artenschutz momentan eher wachsen: "An keiner Stelle wurde bisher von der Politik so die Axt angelegt, wie beim Artenschutz." Graner forderte daher eindringlich die Zusammenarbeit aller Disziplinen für mehr Grün und deutlich mehr Biodiversität.

Wieviel Kohlenstoff speichert eigentlich ein Baum? Dazu referierte Mark Pommnitz von der Sachverständigenbüro Leitsch GmbH. Aufgrund des zunehmenden Interesses der Baumeigentümer an dieser Thematik entwickelten die Baumexperten Berechnungsansätze, die qualifizierte Schätzungen zur Kohlenstoffspeicherung von Baumbeständen und sogar einzelner Bäume erlauben. So kann aufgezeigt werden, dass jeder einzelne Baum nachhaltig zum Klimaschutz beträgt. Die Leitsch GmbH wird ihre Forschungen auf diesem Gebiet fortführen.

Wunsch nach mehr Grün

Aus dem Themenbereich "Grüne Technik in der Anwendung" präsentierte Prof. Jesko Hirschfeld vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung ein Tool zur ökonomischen Bewertung der Leistung von Stadtgrün. Hirschfeld erläuterte dabei die Anwendung und den Nutzen des Programms beispielsweise für Grünflächenämter. Zudem stellte er die Ergebnisse einer bundesweiten als auch quartiersbezogenen Befragung, die im Zuge der Tool-Entwicklung gemacht wurden, vor. "Die Mehrheit der Befragten wünscht sich mehr Grün", so Hirschfeld. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass Stadtgrün Gesundheit und Lebenszufriedenheit positiv beeinflusst. Eine Investition in Stadtgrün habe daher ein sehr positives Nutzen-Kosten-Verhältnis, erklärte der Forschungsleiter.

Neben dem Vortragsprogramm wurde das Forschungsforum durch eine wissenschaftliche Posterausstellung bereichert. Eine Jury bewertete die eingereichten und ausgestellten Arbeiten und kürte die Beiträge mit der inhaltlich und didaktisch besten Aufbereitung. Für sein Poster zum Thema "Bestäuber im Höhenflug – Vertikale Blühsysteme zur Förderung urbaner Biodiversität" wurde Manuel Treder, Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim, sowohl vom Preisgericht als auch vom Publikum mit dem ersten Platz ausgezeichnet.

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FLL-Präsident Prof. Dr. Ulrich Kias überreichte Manuel Treder von der Universität Hohenheim die Siegerurkunde für sein Wettbewerbsposter. Foto: Ines Lauzat, Neue Landschaft

Der zweite Platz ging an Heinz-Josef Schmitz von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, mit seinem Beitrag zum aktiven Wassermanagement von Dachbegrünungen zur Minderung des Risikos von urbanen Sturzfluten. Mit dem dritten Platz wurde der Beitrag der Hochschule Osnabrück zum Thema Building Information Modelling (BIM) in der Pflege von Außenanlagen, präsentiert von Dr. Ilona Brückner, geehrt. Ines Lauzat

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