Buchtipp des Monats
Uwe Ritzer: Zwischen Dürre und Flut
Die Folgen der menschengemachten Erderhitzung zeigen sich besonders eindringlich, wenn es um Wasser geht: Seit Beginn der 2020er-Jahre verzeichnen weite Teile Deutschlands und Europas teils extremen Niederschlagsmangel. Andere Regionen wurden von verheerenden Überschwemmungen heimgesucht. Vielerorts ist das Grundwasser durch Schadstoffeinträge belastet, oder der Grundwasserspiegel sinkt durch menschliche Eingriffe.
Während Hochwasserkatastrophen oft unmittelbar Zerstörung und Tod bringen, wirken sich Dürren eher zeitversetzt aus: auf die Pegelstände der Flüsse und damit auf Transport- und Energiesicherheit, auf die Wasserhaltefähigkeit der Böden und auf die Ernten, auf das Grundwasser, die Trinkwasserverfügbarkeit und -qualität.
Der Autor, Wirtschaftskorrespondent der Süddeutschen Zeitung, beobachtet vielerorts problematische Entwicklungen und stellt ungemütliche Fragen:
- Warum können inzwischen viele Kommunen hierzulande ihre Trinkwasserversorgung nicht mehr selbst sicherstellen?
- Weshalb schreitet die Kommerzialisierung gewaltiger Grundwasserbestände zulasten der Allgemeinheit fort?
- Warum wird dem Eintrag von Schadstoffen in das Grundwasser nicht energischer entgegengewirkt?
- Was wird gegen übermäßige Verdunstung, zu hohe Wasserentnahmen und Wasserverschwendung unternommen?
Ritzer beklagt die anhaltende Ignoranz gegenüber dem Lebenselixier Wasser. Dessen absehbare Knappheit und die daraus erwachsenden Verteilungskämpfe erforderten rasches und energisches Gegensteuern.