Auch für 2022 sieht es sehr gut aus

GaLaBau steigert Umsatz auf 9,68 Milliarden Euro

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Die Umsatzentwicklung in der GaLaBau-Branche: Seit 2009 ist der Branchenumsatz damit jedes Jahr gestiegen. Grafik: BGL

Deutschlands Garten- und Landschaftsbau hat seinen Umsatz im zweiten Pandemie-Jahr erneut gesteigert. Das geht aus der vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) veröffentlichten Jahresstatistik hervor. Danach wuchs der Umsatz der GaLaBau-Betriebe um rund 300 Millionen Euro auf etwa 9,68 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von über 3 Prozent. Auch für dieses Jahr sieht es sehr gut aus, doch man braucht starke Nerven.

Die Krise wieder gut gemeistert

Den Umsatz von 9,68 Milliarden Euro haben 19.083 landschaftsgärtnerische Fachbetriebe erzielt. Ihre Zahl stieg gegenüber dem Vorjahr (18.696 Betriebe) weiter an. Die Anzahl der Betriebe, die in den GaLaBau-Landesverbänden organisiert sind, wuchs um 88 Betriebe von 4.119 auf 4.207. Sie erwirtschafteten 62 Prozent des Umsatzes. Gleichzeitig stieg die Gesamtzahl der Betriebe, die nicht Verbandsmitglied sind, auf 14.876 (2020: 14.577). Ihr Umsatzanteil liegt bei 38 Prozent. Auch bei der Beschäftigtenzahl im Garten- und Landschaftsbau war ein Anstieg zu verzeichnen: Die Anzahl der Mitarbeiter kletterte gegenüber 2020 (126.354 Mitarbeiter) auf 129.252. Parallel dazu stieg auch die Zahl der Auszubildenden: von 7.458 im Jahr 2020 auf 7.637 im Jahr 2021. Das ist ein Wachstum von rund 2,4 Prozent.

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Umsatztreiber waren auch 2021 wieder die privaten Hausbesitzer. Der Markt des öffentlichen Grün verzeichnete jedoch geringere Umsätze Grafik: BGL

Privatgärten bleiben Umsatztreiber

Auch 2021 blieb der Privatgarten das stärkste Umsatzsegment der GaLaBau-Branche. Mit 60,40 Prozent des Gesamtumsatzes wuchs er noch einmal gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz im Privatgartenmarkt stieg gegenüber dem Vorjahr von 5,44 Milliarden Euro auf 5,84 Milliarden Euro.

Geringere Umsätze verzeichnete der Markt des öffentlichen Grüns. Dort erwirtschafteten die GaLaBau-Betriebe einen Umsatz von 1,65 Milliarden Euro gegenüber 1,81 Milliarden Euro in 2020. Das ist ein Minus von 8,84 Prozent. Mit Wohnungsbauaufträgen erwirtschafteten die GaLaBau-Betriebe 1,02 Milliarden Euro, mit Aufträgen aus der Industrie 550 Millionen Euro.

"Mit Blick auf die vergangenen zwei Pandemie-Jahre stellen wir erfreut fest, dass die Branche diese Krise weiter gut meistert", sagte BGL-Präsident Lutze von Wurmb. "Für die Gestaltung dieses Jahres brauchen wir uns alle keine großen Sorgen zu machen." Die GaLaBau-Auftragsbücher seien wirklich gut gefüllt. Die grüne Branche habe, soweit das Auge reiche, gut zu tun. Das gelte übergreifend für alle Arbeitsbereiche, sowohl für die öffentliche Hand als auch für die Wohnungswirtschaft und die Privatgärten.

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"Mit Blick auf zwei Pandemie-Jahre stellen wir erfreut fest, dass die Branche diese Krise weiter gut meistert", sagte BGL-Präsident Lutze von Wurmb. Foto: BGL

Unkalkulierbare Risiken nerven

Sorge machen dem BGL-Präsidenten der Fachkräftemangel, Materialengpässe und Preissteigerungen. Sie blieben für den GaLaBau große Herausforderungen. Zudem sei die Situation beim öffentlichen Grün in einigen Regionen im Wahljahr 2021 trotz deutlich erhöhter Fördermittel leider oft von einer abwartenden, zögerlichen Haltung seitens der Auftraggeber geprägt gewesen, so von Wurmb. In den Kommunen würden Investitionen die blau-grüne Infrastruktur noch nicht priorisiert.

Es sind die unkalkulierbaren Risiken, die in diesem Jahr an den Nerven der GaLaBau-Unternehmer zerren. Die Nöte des Fachkräftemangels haben gelegentlich zu Headhunting-Praktiken in der grünen Branche geführt. Gute und qualifizierte Mitarbeiter werden herausgekauft. "Wir sitzen alle auf dem gleichen Ast", warnt Christoph Lau, Geschäftsführer des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen, "Daran sollte nicht gesägt werden." Es sei sicher besser, an der Qualifizierung und Weiterbildung der Mitarbeiter zu arbeiten. Beim Nachwuchs sei zudem ein bundesweit eklatanter Berufs- und Fachschullehrermangel ins Visier zu nehmen. Da rolle gegenwärtig eine "Pensionierungswelle".

Neben dem Fachkräftemangel, den Materialengpässen und den damit verbundenen Preissteigerungen - das sind immerhin 30 bis 40 Prozent - zählt auch Omikron zu den unkalkulierbaren Risiken, berichtet Reiner Bierig, Geschäftsführer des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg. Das Virus habe im Spätwinter nicht nur einzelne Mitarbeiter, sondern auch ganze Kolonnen in Quarantäne geschickt. Die neuen Rahmenbedingungen führten zum Teil zu einem erheblichen Mehraufwand. Bierig: "Manche Betriebe erreichen ihre Belastungsgrenze."

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Sprechen über unkalkulierbare Risiken (v.l.n.r.): Christoph Lau, Reiner Bierig, Michael Marrett-Foßen, Oliver Hoch. Fotos v.l.n.r.: VGL Nordrhein-Westfalen; VGL Baden-Württemberg; Neue Landschaft (2)

Zu viele variable Faktoren

Corona und Krieg ermüdeten die Menschen, hat Michael Marrett-Foßen, Geschäftsführer des Fachverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hamburg, festgestellt. Die Zukunft habe "zu viele variable Faktoren", so dass kaum eine Prognose sicher sei. Sicher sei jedoch, dass der Bauboom ungebrochen sei und verschiedene Trends im Garten anhielten. Dazu gehörten das Gartenoffice, die Außenküche und der Grilltrend.

Über eine "stabile Eigendynamik" in der Hauptstadtregion freut sich Oliver Hoch, Geschäftsführer des Fachverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Berlin und Brandenburg. Ursachen seien ein beschleunigter Wohnungsbau, Schwammstadt-Maßnahmen, Umzüge in den Speckgürtel, der Bau einer Tesla Gigafactory und der neue Flughafen Berlin Brandenburg (BER). Die Sorge um negative Wirkungen einer Preisspirale treibt auch ihn um, doch es überwiegt der Optimismus. cm/BGL

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