Bahnchef kündigt bessere Vegetationskontrolle an Gleisen an
Bahnchef Richard Lutz hat "eine bessere Kontrolle der Vegetation an den Gleisen" angekündigt. Es sei das Ziel der Bahn, weniger Strecken sperren zu müssen, auch bei Unwettern, sagte er in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". Den Vorwurf, die Bahnstrecken zu wenig gepflegt zu haben, wies er jedoch zurück.
"Wir wissen doch auch", sagte er, "jeder Euro, den wir in die Prävention stecken ist gut investiert." Die Bahn müsse sich "auf Wetterphänomene wie Stürme künftig noch besser vorbereiten". Lutz räumte zugleich ein, bei der Pünktlichkeit der Fernzüge, das selbst gesteckte Ziel von 80 Prozent der Ankünfte nach Fahrplan in diesem Jahr nicht erreichen zu können. Dafür sei "zu viel passiert, gerade im zweiten Halbjahr".
Der frühere Regionalbereichsleiter der DB Regio für Berlin und Brandenburg, Hans Leister, hatte in der Fachzeitschrift "Pro Baum" nach den Herbststürmen "Xavier" und "Herwart" die Vegetationskontrolle der Bahn kritisiert und das Vorbild Schweiz gelobt. Er warf der Bahn vor, "bei der Instandhaltung zu sparen und dann später Gleise und Anlagen mit Staatsknete wieder in Ordnung zu bringen".
Das Verhalten der DB Netz AG lasse sich vergleichen mit einer Hausverwaltung, die Dachrinnen nicht sauber hält und defekte Dachziegel nicht auswechselt, sondern lieber alle zehn Jahre das Dach neu decken lässt.
Die Bahn hatte diese Darstellung jedoch zurückgewiesen. Ihr Programm zum präventiven Grünrückschritt sei verstärkt worden. Alle Strecken würden seit 2007 durchgearbeitet, indem auf mindestens 6 m rechts und links der Gleise die Vegetation zurückgeschnitten werde. Auch fänden regelmäßige Inspektionen der Vegetationsbestände statt. Für Neupflanzungen würden nur noch tiefwurzelnde Baumarten verwendet.
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