Bayerische Gartenschau Wassertrüdingen 2019
Zwei neue Landschaftsparks werten Stadt und Region auf
Vom 24. Mai bis 8. September lädt die mittelfränkische Kleinstadt Wassertrüdingen zum Gartenevent "Vom Glück einen Schatz zu finden". Im Rahmen der Gartenschau sind zwei neue, dauerhafte Parkanlagen, der Wörnitzpark und der Klingenweiherpark, entstanden, die durch einen Weg durch die Innenstadt miteinander verbunden sind. Geplant wurde das Großprojekt vom Büro Planorama des Berliner Landschaftsarchitekten Maik Böhmer. Das gesamte Planungsgebiet umfasst eine Fläche von circa 128 100 m2, die Baukosten beliefen sich auf 8,6 Millionen Euro.
Wegeverbindung belebt Altstadt
Im Wörnitzpark begrüßen Sommerblumenbeete mit unterschiedlichen Pflanz- und Farbschwerpunkten die Besucher. Dort befinden sich im Bereich "Garten- und Kulturschätze" die Hauptbühne sowie vielfältige gärtnerische Beiträge der Landschaftsbaubetriebe. Neben den Themengärten wurde auch ein Infozentrum für alle Besucher geschaffen. Alle Gäste erhalten dort Antworten auf ihre Fragen rund um Pflanzenschutz, Pflanzenverwendung und Gartengestaltung. Grundlage für die Landschaftsplanung auf diesem Areal war der Hochwasserschutz. Eine neue Schlaufe in der Wörnitz verlängert ihren Fließweg und ermöglicht damit die landschaftliche Einbindung des Deiches. Auf der Halbinsel warten nun eine großzügige Picknickwiese und ein Spielplatz darauf, entdeckt und genutzt zu werden. Die historische Mühle am Weiher als ein besonderer Ort vor der Stadt im Übergang zur Landschaft prägt den neuen Wörnitzpark entscheidend mit. Um den Mühlenweiher herum sind kleine Platzflächen und Sitzstufen angelegt worden. Das alte Sägewerk erfuhr eine denkmalgerechte Sanierung, so dass es sich harmonisch in die Südansicht der Stadt einfügt. Alt und neu, Stadt und Landschaft, Mühlbach und Wörnitz, Wege und Deich treffen an der Heubrücke dann aufeinander. Der neue Aussichtpavillon auf dem Platz an der Heubrücke ist Blickfang und Wahrzeichen für den neuen Stadteingang.
NL-Stellenmarkt
In direkter Nähe zum Eingang des zweiten Gartenschaugeländes Klingenweiherpark befinden sich ein großer Erlebnisspielplatz und ein Gartenmarkt. Durch die Anlage führt der barrierefreie, fast 1 km lange Weihersteig. Er beginnt an der "Seerose" am ersten Klingenweiher und endet am höchsten Punkt der Anlage, der "Bergrose". Der Weihersteig führt durch weitgehend unberührte Natur. Tümpel, Wiesen und Gehölzaufwuchs sind erhalten geblieben, wertvolle Sukzessionsflächen, die Amphibien wertvollen Lebensraum bieten, wurden nicht beeinträchtigt. Um die Landschaft nicht zu zerschneiden, wurde der Weihersteig als Steg geführt. Entlang dem Weihersteg erfährt der Besucher beim Bienenhaus mit den Bienennährpflanzen Wissenswertes rund um die so wichtigen Insekten. Die angrenzende Streuobstwiese wurde erweitert und der neue Mostpavillon in die Parkfläche eingebunden. Der Bund Naturschutz informiert mit seiner Ausstellung "Sein kein Frosch - hilf den Fröschen" über heimische Amphibien. Mit dem Klingenweiherpark wurde ein neuer Stadtteil für die Wohngebiete geschaffen und gleichzeitig die städtische Deponie umgestaltet, die zukünftig nicht mehr genutzt wird. Die Landschaft um den die Klingenweiher charakterisiert die dichte Abfolge verschiedener räumlicher Strukturen wie offenes Wasser, Röhricht und lichte Wiesen.
Fördermittel machten Umgestaltung möglich
Die Gesamtkonzeption der Gartenschau beruht auf der Idee, die beiden großen Parkteile mit einem Weg durch die Innenstadt zu verbinden. Das Wegeband beginnt beim neuen Stadtgarten und läuft an der Heubrücke und Parkflächen entlang bis zum Sonnenuhrpark. Die restaurierte Stadtmauer setzt ein Umriss aus feinmaschigem Metallgewebe fort und macht so ihre ursprüngliche Dimension erlebbar ohne den Blick zu begrenzen. Der Weg führt weiter durch die Altstadt, vorbei an Fachwerkhäusern bis zum Klingenweiherpark und endet auf der Aussichtsplattform. Ohne die Fördermittel vom Bayerischen Innenministerium, vom Bayerischen Umweltministerium sowie Zuschüssen von der Europäischen Union wäre ein Projekt dieser Größenordnung kaum realisierbar gewesen. Wassertrüdingen ist die bisher kleinste Gemeinde, die Ausrichter einer Gartenschau wurde.
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