DIHK stellt Konjunktururumfrage Jahresbeginn 2024 vor

Die deutsche Wirtschaft kommt nicht auf die Beine

Die schlechte Stimmung der deutschen Wirtschaft insgesamt verfestigt sich weiter. Das zeigt die Konjunkturumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zu Jahresbeginn 2024, an der sich mehr als 27.000 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen beteiligt haben. Lediglich größere, auslandsaktive Firmen sind davon ausgenommen.
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Unternehmensführung
Der Saldo der Geschäftslage – die Differenz zwischen positiven und negativen Lagebewertungen – verschlechtert sich auf 7 Punkte. Quelle: DIHK-Konjunkturumfrage, Grafik: DIHK

"Beunruhigend ist, dass mittlerweile fast drei von fünf Unternehmen in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein Geschäftsrisiko sehen", sagt DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben: "Das ist ein besorgniserregender Höchstwert in unseren Befragungen."

Lage und Erwartungen bleiben trüb

Bei der Bewertung der aktuellen Geschäftslage bezeichnen 29 Prozent der Betriebe ihre Lage als "gut" und 22 Prozent als "schlecht". Der Trend geht damit weiter stetig nach unten. Der Saldo der Geschäftslage – die Differenz zwischen positiven und negativen Lagebewertungen – verschlechtert sich erneut von 9 auf 7 Punkte.

Die Geschäftserwartungen bleiben insgesamt düster. Mit 35 Prozent gehen mehr als ein Drittel der Betriebe von einer Verschlechterung in den kommenden zwölf Monaten aus, nur 14 Prozent rechnen mit Besserung. Der Saldo der Geschäftserwartungen bleibt damit auf niedrigem Niveau fast konstant und steigt minimal um einen Punkt auf nunmehr minus 21 Punkte. Nur größere Unternehmen, die vom internationalen Geschäft profitieren können, entwickeln sich etwas besser. Bei ihnen verbessert sich die Geschäftslage im Saldo von 16 auf 23 Punkte und die Erwartungen von minus 7 auf 0 Punkte.

Alles in allem seien die Aussichten für die deutsche Wirtschaft trübe, diagnostiziert Wansleben. Die DIHK prognostiziert für das Jahr 2024 einen erneuten Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent. Nach der Strukturkrise Anfang der 2000er-Jahre wäre es erst das zweite Mal in der Nachkriegsgeschichte, dass in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die Wirtschaftsleistung sinkt. "Das ist ein deutliches Alarmzeichen, das Deutschland und auch Europa ernst nehmen müssen", so die Einschätzung des DIHK-Hauptgeschäftsführers.

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Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Unternehmensführung
Beunruhigend ist, dass fast drei von fünf Unternehmen in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein Geschäftsrisiko sehen", sagt Martin Wansleben, DIHK-Hauptgeschäftsführer. Foto: DIHK/Paul Aidan Perry

Geschäftsrisiken an allen Ecken und Enden

"Die strukturellen Probleme belasten weiterhin die Wirtschaft", fuhr er fort. Das spiegele sich auch in den Antworten der Unternehmen bezüglich ihrer größten Geschäftsrisiken wider. In vielen Bereichen wächst danach der Problemdruck; die von den Betrieben angegebenen Geschäftsrisiken bleiben auf hohem Niveau. Über die Hälfte der Unternehmen nennen Energie- und Rohstoffpreise (60 %), Fachkräftemangel (56 %), Inlandsnachfrage (%) und Arbeitskosten (53 %).

Besonders alarmierend: 57 Prozent der Unternehmen führen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als Geschäftsrisiko auf. Und: "In den über 7500 Freitextantworten zu den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen äußern die Unternehmen große Sorge – wenn nicht sogar Frustration – über die weiter wachsende Bürokratie, überbordende Regulierung und mangelnde wirtschaftspolitische Impulse", berichtete Wansleben.

Die schlechten Rahmenbedingungen und der Frust der Unternehmen drücken auch die Investitionspläne im Inland nach unten. 33 Prozent der Betriebe haben vor, ihre Investitionen in Deutschland zu verringern, und nur noch 24 Prozent planen eine Erhöhung. Damit setzt sich nach einer kurzen Erholung im Sommer 2023 der Negativtrend bei den Investitionsabsichten fort. "Die Ausrüstungsinvestitionen in Deutschland liegen sogar immer noch unter dem Niveau von 2019", gab Wansleben zu bedenken. "Um die großen Herausforderungen wie Klima, Struktur, Demografie und Digitalisierung zu meistern, brauchen wir endlich wieder mehr private Investitionen in Deutschland." cm/DIHK

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