Fachveranstaltung in Großbeeren bei Berlin

DGG 1822 treibt Biodiversität mit heimischen Wildpflanzen voran

Um "Mehr Biodiversität mit heimischen Wildpflanzen" ging es im März bei einer Fachveranstaltung in der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik (LVGA) in Großbeeren bei Berlin. Eingeladen hatte die Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 (DGG1822) im Rahmen ihres Projekts "Tausende Gärten – Tausende Arten". Es kamen über 130 Teilnehmer aus Kommunen, Verbänden, Wissenschaft sowie dem Garten- und Landschaftsbau.
Wildpflanzen Veranstaltungen
Mit vielen Referenten trat die DGG 1822 in Großbeeren an, um die Biodiversität mit heimischen Wildpflanzen voranzubringen. Fotos: Mechthild Klett, Patzer Verlag

"Ich freue mich, wenn sich Kommunen und die Menschen vor Ort für die Biodiversität engagieren", sagte Axel Vogel, Brandenburgs Umweltminister. Um dieses Engagement zu unterstützen, werde das Umweltressort in diesem Jahr einen Workshop zur "insektenfreundlichen Bewirtschaftung von kommunalen Grünflächen" organisieren und mit Broschüren und Handbüchern zum insektenfreundlichen Gärtnern und zur Grünpflege informieren.

Auch Britta Behrendt, Staatssekretärin für Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin, möchte die biologische Vielfalt effektiv fördern und dem Artensterben entgegentreten: "Dazu setzen wir in den nächsten Jahren auf mehr Wildpflanzen und die Erhöhung einer ökologischen Pflege im öffentlichen Grün."

Wo gibt es heimische Wildstauden zu kaufen?

"Knackpunkt ist die Frage, wo Menschen heimische Wildstauden kaufen können. Deshalb freuen wir uns über Gärtnereien und Gartencenter, die Wildstauden produzieren und vermarkten", betonte so Stefan Schuller, Projektmanager für den Bereich Gärtnereien und Gartenmärkte im Projekt "Tausende Gärten – Tausende Arten". Die Berliner Bezirksgärtnerei Charlottenburg-Wilmersdorf produziert inzwischen Wildstauden. Jochen Flenker, Grünflächenamtsleiter des Bezirks, hatte die Idee. Für dieses Jahr haben fünf weitere Berliner Bezirke Interesse an Wildstauden angemeldet. Charlottenburg-Wilmersdorf stellt auch Initiativen Wildstauden zur Verfügung.

Christina Grätz, Geschäftsführerin von Nagola Re, erklärte, wie regionales Wildpflanzensaatgut zertifizierter Herkunft produziert wird und welche Flächen in Brandenburg schon mit Wildpflanzen renaturiert oder bepflanzt wurden. Ob in ehemaligen Tagebaugebieten oder auf dem Friedhof: Wildpflanzen werten Flächen zu wertvollen Biotopen. Anfängliche Skepsis könne sich in Begeisterung wandeln, wenn die Menschen mitgenommen werden, sagte Grätz.

Wohnungsbaugesellschaften müssen umdenken

Cornelis Hemmer von der Stiftung für Mensch und Umwelt, zeigte wie lebendig Außenanlagen werden können, wenn Wohnungsbaugesellschaften und Wohnungsbaugenossenschaften umdenken. Aus kurzem Rasen und akkurat geschnittenen Hecken werden dann "Piko-Parks" mit Trockenmauern, Wildpflanzen und Schautafeln. Dabei müssten die Menschen von Anfang an in Umgestaltungsprozesse mit einbezogen werden.

Für eine Änderung von Ausbildung, Mähverhalten und dem Wissen über Pflanzenverwendung plädierten Thomas Bierig, Ausbilder der LVGA-Großbeeren, und Gartengestalterin Luise Blank in einem Impulsvortrag. Insektenforscher Dr. Frank Koch bekräftigt das. Er untersucht seit Jahren die Mittelstreifen von Berliner Hauptverkehrsadern wie der Heerstraße, der Frankfurter Allee oder dem Adlergestell. Dort wo erst im späten Herbst gemäht wird, lebten hunderte verschiedener Insektenarten, darunter auch viele, die auf der Roten Liste stünden und vom Aussterben bedroht seien.

Für DGG-Vizepräsident Götz Stehr, der die Veranstaltung moderierte, kommt es darauf an, "einfach mutig zu sein und sich auf den Weg machen, das ist der Schlüssel für eine Veränderung im Stadtgrün".

cm/DGG 1822

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