Klimabäume
Forscher: "In Städten auf nichtheimische Baumarten setzen"
"In den Städten werden wir auf nicht-heimische Baumarten setzen müssen", ist sich Forstwissenschaftler Dr. Ulrich Pietzarka sicher. Besonders Bäume in den Stadtzentren und entlang von Straßen sind hier schon jetzt betroffen, da sie für Extremwetterlagen wie anhaltende Trockenheit und Hitze nicht gewappnet sind. Im Forstbotanischen Garten in Tharandt, dessen wissenschaftlicher Leiter Pietzarka ist, werden Baumarten erforscht, die besser an die aktuellen Klimaveränderungen angepasst sind.
Im Nordamerika-Teil des Gartens stehen Pflanzen aus Regionen, die ein Klima aufweisen, das auch für Europa vorausgesagt wird. Einige Arten erscheinen vielversprechend: Amberbaum, Rotahorn oder Tupelobaum könnten sich schon bald vermehrt im Stadtbild wiederfinden. "Sie sind robuster gegen Trockenheit und weisen zudem eine besonders dekorative Färbung im Herbst auf", so Pietzarka. Er ergänzt, dass "nicht-heimische Baumarten seit Jeher zu unserer Gartenkultur gehören."
Im Forst dagegen wird der Anteil nicht-heimischer Arten wohl geringer ausfallen. Doch auch hier suchen die Forstwissenschaftler der TU Dresden nach leistungsfähigen und robusten Arten aus Nordamerika. Die bereits etablierte Douglasie, die Kalifornische Flusszeder oder die Coloradotanne sind hier Optionen. Sicher ist aber, dass die Fichten-Monokulturen der Vergangenheit angehören. Erforscht werden im Forstpark in Tharandt auch die Risiken, die mit fremden Baumarten einhergehen. Sollten sich Gehölze als invasiv herausstellen, könnten sie in andere Umweltsysteme eindringen und sie negativ beeinflussen. Untersucht wird auch, ob die Bäume Gefahren für die Infrastruktur darstellen. Anne-Stephanie Vetter, TU Dresden