Halbzeitbilanzen in Bad Dürrenberg, Kirchheim und Wangen
Landesgartenschauen erzielen überragende Besucherzahlen
Die Solestadt Bad Dürrenberg kam ebenso wie Kirchheim bei München noch vor der Halbzeit auf 200.000 zahlende Gäste. Beide Städte liegen damit hinsichtlich der Besucherprognosen voll auf Kurs: Während Bad Dürrenberg mit einer Gesamtbesucherzahl von 370.000 kalkuliert hat, schrieb die Süddeutsche Zeitung, dass in Kirchheim bis Oktober "mehrere Hunderttausend Besucher" erwartet werden. Die stärksten Zahlen kommen allerdings aus dem Südwesten: Beeindruckende 450.000 Besucher haben die LaGa in Wangen bis Mitte Juli bereits besucht. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird das Städtchen im Allgäu sein selbstgestecktes Ziel deutlich übertreffen: Für den Gesamtzeitraum haben die Veranstalter 600.000 zahlende Gäste einkalkuliert.
Wetterkapriolen in Sachsen-Anhalt
In der Solestadt Bad Dürrenberg ist man mit der bisherigen Resonanz hochzufrieden. Der dortige LaGa-Geschäftsführer, Michael Steinland, sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass es ihn freue, noch vor der Halbzeit den Moment des 200.000 Besuchers zu feiern. Gegenüber dem MDR Sachsen-Anhalt betonte Steinland, dass es unter den Besuchern viele Kinder und Jugendliche gebe, für die es eigene Angebote und Programmpunkte gebe. Zugleich räumte er ein, dass sich bisher "eine große Wetterunbeständigkeit" durch den LaGa-Verlauf ziehe. Anfangs sei es zu warm gewesen, wodurch die Narzissen und Tulpen schon vor dem Startschuss verblüht seien. Das habe Umpflanzungen notwendig gemacht. Im April habe es unerwartete Nachtfröste gegeben. Außerdem seien wiederholt Unwetter aufgetreten, derentwegen das Gelände bisher sechsmal habe geräumt werden müssen. Das Herzstück der Sachsen-Anhaltinischen LaGa ist der denkmalgeschützte Kurpark mit der längsten Gradieranlage Deutschlands. Gradieranlagen dienen oft Kurzwecken, da sie Salz in der Luft verteilen, das somit von Menschen eingeatmet werden kann.
NL-Stellenmarkt
Kultur-Wochenende in Kirchheim
Auch in Kirchheim bei München herrschte – im buchstäblichen Sinne – bisher nicht nur eitel Sonnenschein. LaGa-Geschäftsführer Maximilian Heyland sagte, dass das Wetter "teilweise sehr durchwachsen" gewesen sei. "Aber die sehr erfreulichen Besucherzahlen zeigen, dass die Landesgartenschau Kirchheim dank unseres vielfältigen Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramms bei Sonnenschein, bei bewölktem Himmel und auch bei Regen ein absolut lohnenswertes Ausflugsziel ist", so Heyland. Mit über 200.000 Besuchern bei Redaktionsschluss sprechen die Zahlen in der Tat eine deutliche Sprache. Die 200.000 Besucherin war übrigens Elfriede Hirschberger aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck. Sie war mit ihrem Mann Helmut nach Kirchheim gekommen und wurde vom Ersten Bürgermeister der Stadt, Stephan Keck, persönlich begrüßt.
Zur Halbzeit Mitte Juli richtete die bayerische LaGa ein Kultur-Wochenende aus, bei dem u. a. das Weltmusik-Ensemble Quadro Nuevo auftrat und die Besucher mit Latino-Klängen begeisterte.
Wangen brilliert und bleibt demütig
Bei der Halbzeit-Pressekonferenz der LaGa in Wangen herrschte angesichts überragender Besucherzahlen große Freude. Oberbürgermeister Michael Lang sagte: "Die Landesgartenschau sprengt unsere Erwartungen und hat gezeigt, dass sie für die Seele der Menschen gut ist". Seine Begeisterung für das große Sommerfest im Allgäu konnte Lang mit beeindruckenden Zahlen belegen. Dazu gehören 31 700 verkaufte Dauerkarten (ursprünglich rechnete man mit 12.000) und die bereits erwähnten knapp 450.000 Besucher bisher.
Lang verwies auf die vielen "echten Sympathieträger" wie den Milchpilz, den Wein-Pavillon, den Wohnungsbau, die Argenwiese mit Turm und Pavillon, den Garten der Landfrauen und den der Kirchen, das renaturierte Argenufer, die Spielplätze, das ERBA-Gelände sowie die Blumenschauen, die Schaugärten, den Sportpark und die Kunst. "Was hier auf 45 Hektar alles passiert, hat uns viel gekostet, aber wir werden in Zukunft alle davon profitieren", prognostizierte der Oberbürgermeister. Und er weiß, "dass die Wangener sehr stolz sind und das genau so sehen."
Am Ende der Pressekonferenz verwies Lang auf "diese einmalige Chance der Stadtentwicklung" und bedankte sich "für die großzügige Unterstützung des Landes Baden-Württemberg". Den nächsten 82 Tagen sehe er zwar erwartungsvoll und freudig entgegen, doch den Vergleich mit anderen Landesgartenschauen scheut er noch. Obwohl die Zahlen eindeutig sind, mag er nicht übermütig werden: "Wir bleiben demütig. Das Wetter kann sich für uns ungünstig entwickeln. Dann können die Zahlen auch wieder anders sein." hb