Neues Tool revolutioniert städtische Ökologie

Informationen zu Stadtgrün aus Satellitenbildern extrahieren

Der Biologe und Umweltwissenschaftler Joeri Morpurgo von der niederländischen Universität Leiden hat ein neues Werkzeug zur Erfassung städtischer Grünflächen geschaffen. "Die Idee ist, dass man einen Ort eingeben kann und eine Karte mit Informationen erhält", sagte der Forscher: "Sie zeigt, welche Vegetation es gibt, welche Höhe sie hat und in welche Kategorie sie eingestuft ist."
Stadtgrün Forschung und Bildung
Eine Goldmine an Daten: Aus Satellitenbildern und Google Streetview lassen sich eine Menge Informationen entnehmen. (Symbolfoto) Foto: KARI, Wikimedia Commons, Korea Open Government License Type I

Mit ein paar Klicks habe man dann sofort alle Informationen. "Also nicht nur, ob es ein Wald ist, sondern auch, welche Art von Pflanzen er enthält und wie viel", so Morpurgo, "Wald A kann zum Beispiel komplett mit winterharten Bäumen bedeckt sein, während Wald B hier und da einen Fleck mit Grasland oder Uferpflanzen aufweist."

Um das Tool zu erstellen, kombinierte der Umweltwissenschaftler vorhandene Daten. "In den Niederlanden haben wir zum Beispiel den Actueel Hoogtebestand Nederland (AHN). Diese digitale Karte zeigt die Höhe der Vegetation überall in den Niederlanden. Auf der ganzen Welt steht der Satellit Sentinel-2 zur Verfügung, mit dem wir abschätzen können, wie 'grün' ein Gebiet ist. Das kombinieren wir dann mit Daten über Landnutzung und Bodenbedeckung."

Sein Ziel sei es, das Instrument weltweit einzusetzen, so Morpurgo. "Die Daten sind vielleicht nicht überall so detailliert wie in den Niederlanden, aber wir können immer noch eine Menge Informationen extrahieren, zum Beispiel. Das ist eine Goldmine an Daten, die wir noch nicht richtig nutzen."

Für das Tool entwickelte der Forscher auf der Grundlage wissenschaftlicher Literatur ein Klassifizierungssystem: "Was verstehen wir beispielsweise unter Landwirtschaft, einem Park, einem Feuchtgebiet oder einem Gründach?" Hinzugefügt habe er noch "eine tiefere Ebene", mit Fragen zu Bewuchs, Höhe, Schichtung und, im Falle von Wäldern, der vorherrschenden Baumart. Bisher habe es sehr unterschiedliche Definitionen zentraler Begriffe im urbanen Grün gegeben, die kaum vergleichbar waren.

Joeri Morpurgo hofft, dass Wissenschaftler und Unternehmen die Klassifizierung künftig als Standard verwenden werden. Mehrere Unternehmen hätten bereits Interesse daran gezeigt. "Es ist ein gutes Gefühl, eine Alternative zu dem System 'jeder macht einfach irgendwas' anbieten zu können. Diese Erkenntnisse werden sehr wertvoll für die globale Stadtplanung sein", sagt er.

cm/Universität Leiden

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