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Berliner CityTree-Hersteller korrigiert seinen Baumvergleich
Die Herstellerfirma der CityTrees, das Berliner Unternehmen Green City Solutions, hält die Behauptung, der Bio-Tech-Filter habe den Effekt von bis zu 275 Stadtbäumen, nicht länger aufrecht. "Auf den Baumvergleich möchten wir uns nicht mehr beziehen", teilte Mathias Kramer, Chief Marketing Officer von Green City Solutions, der Neuen Landschaft mit. Nach der Gründung des Startups in Dresden 2014 war zunächst sogar behauptet worden, der CityTree verfüge über "die Umweltleistung von über 275 Bäumen zur Luftreinhaltung, CO2-Kompensation und für höhere Biodiversität".
Nach Angaben von Kramer steht seit Mai dieses Jahres "eine neue, völlig überarbeitete, zweite Produkt-Generation des CityTree zur Verfügung, dessen Konstruktion, Versorgungssystem und Umweltleistung in wesentlichen Teilen gravierend weiterentwickelt wurde". Er sei "in allen Bereichen mit der ersten Produkt-Generation nicht mehr vergleichbar". Aktuelle Feldtests mit der neuen Produkt-Generation, die durch namhafte Forschungsinstitute durchgeführt worden seien, hätten ergeben, dass "2.5 % durchschnittliche Feinstaub-Filterleistung oder bis zu 23 %* zur dauerhaften Bindung von bis zu 12,2kg pro Jahr an ausgewählten Standorten möglich ist (* mit aktiver Ventilation: Feinstaub der Fraktionen 10 mm, 2,5 mm, 0,1 mm)". Als Beleg für die neue Feinstaub-Filterleistung führt er eine Feldstudie des Leibnitz Instituts für Troposphärenforschung (Tropos) in Leipzig vom September 2017 an.
Ein Faktencheck zum Untersuchungsort lässt jedoch Zweifel aufkommen: Zwar behauptet Green City Solutions, der Versuch habe in einem "urban street canyon" stattgefunden, zugleich wird als Ort des Tests aber der "EUREF campus in Berlin" genannt. Der Campus ist jedoch bislang nur locker bebaut, Autos fahren dort eher selten und die Energiezentrale erfüllt bereits die Klimaziele der Bundesregierung für 2050. Staubelastete enge Stadtstraßen während der sommerlichen Hauptverkehrszeit sehen anders aus.
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