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Nur eine leichte Erholung auf dem Ausbildungsmarkt

Ausbildung und Beruf
BIBB-Präsident Friedrich-Hubert Esser ist besorgt, dass das Interesse Jugendlicher und junger Erwachsener an der dualen Berufsausbildung nachlässt. Foto: BIBB

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt hat sich im vergangenen Jahr nach erheblichen Einbußen nur leicht entspannt. Das Niveau vor der Pandemie wurde bei Weitem nicht erreicht. Mit insgesamt 473 100 neu abgeschlossenen dualen Ausbildungsverträgen wurden 5600 Verträge (+1,2 %) mehr abgeschlossen als 2020. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge fiel aber immer noch um 52.000 niedriger aus als 2019 (525.000 Verträge).

Das sind zentrale Ergebnisse der Analysen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zur Entwicklung des Ausbildungsmarkts 2021. Sie basieren auf einer BIBB-Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum Stichtag 30. September sowie auf der Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Das Angebot an Ausbildungsstellen lag 2021 bei 536 200. Das sind 8800 (+1,7 %) mehr als 2020, aber noch immer über 40.000 weniger als 2019 vor der Corona-Pandemie (578 200). Die Zahl der jungen Menschen, die eine duale Berufsausbildung nachfragten, sank im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 4800 (-0,9 %) auf 540 900. Die Ausbildungsplatznachfrage erreichte damit einen neuen Tiefstand seit 1992, als erstmals Daten für das wiedervereinigte Deutschland vorlagen.

Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen stieg dagegen weiter an und erreicht ein neues Rekordniveau. 63 200 Ausbildungsstellen blieben 2021 unbesetzt. Das entspricht einem Anstieg um 3200 (+5,4 %) im Vergleich zu 2020. Schon in den Jahren zuvor war die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen stetig gestiegen (2019: 53 100, 2020: 59 900).

Nach Auffassung von BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser hatte die Corona-Pandemie auch 2021 den Ausbildungsmarkt fest im Griff. Es sei spürbar, dass die Verunsicherung bei Betrieben und Jugendlichen aufgrund der Corona-Pandemie nach wie vor hoch ist.

"Große Sorge bereitet mir der weitere Rückgang auf der Nachfrageseite, ein eindeutiger Beleg dafür, dass das Interesse der Jugendlichen und jungen Erwachsenen an der dualen Berufsausbildung weiter nachlässt", so Esser. "Und da, wo heute die Auszubildenden fehlen, fehlen morgen die Fachkräfte." Die Sicherung des Fachkräftebedarfs werde zur größten Herausforderung dieses Jahrzehnts.

cm/BIBB

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