Neuer Erholungsraum für die Hauptstadt

Nach drei Jahren Bauzeit: Südpankepark in Berlin Mitte eingeweiht

Im Mai wurde der Grünzug an der Südpanke in Berlin Mitte eingeweiht. Die Zeremonie bestritten Berlins Umweltsenatorin Regine Günther, die Stadträtin des Bezirks, Sabine Weißler sowie der Geschäftsführer von Grün Berlin, Christoph Schmidt. Das Projekt schafft einen naturnahen Erholungs- und Erlebnisraum in der dichtbesiedelten Innenstadt, indem der Grünzug den Südpankepark mit dem Invalidenpark verbindet.

Das 2,9 ha große Areal wurde von dem Berliner Landschaftsarchitekturbüro bbzl böhm benfer zahiri entworfen. Die Renaturierung der Südpanke ist zentrales Element des Entwurfs gewesen und trennt den Grünzug in zwei Nutzungsbereiche. Der Radschnellweg westlich des Wasserarms ermöglicht eine schnelle Verbindung und schafft Sitzgelegenheiten am Ufer des Gewässers. Der Naturraum bietet neben Spiel- und Liegewiesen einen Kleinkinder-Spielplatz und ein Kletterwäldchen für Familien. Eine Wildblumen-Böschung dient als Abgrenzung zum Park des Bundesnachrichtendienstes (BND).

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Baukosten fast verdreifacht

"Mit der Befreiung der Südpanke steigern wir die Lebensqualität der Anwohner und bringen den Menschen das Wasser wieder näher", erklärte Regine Günther bei der Eröffnung. Insgesamt wurden 700 Meter der Südpanke freigelegt, die zuvor mit unterirdischen Rohren durch die Stadt geleitet wurde. Rund 70 Prozent des Gesamtbudgets von etwa zehn Millionen Euro flossen in die Renaturierung des Flussarms. Finanziert wurde das Projekt aus den Ausgleichs- und Ersatzmitteln des BND-Baus sowie aus Landesmitteln. Die geplanten Baukosten von etwa 3,5 Millionen Euro haben sich fast verdreifacht. Grund dafür waren sechsjährige Bauverzögerungen, die durch den Neubau des benachbarten BND-Komplexes entstanden.

"In der Innenstadt gilt es, Grünzüge zu verbinden - wir haben keinen Platz, neue Flächen zu schaffen", erklärte Sabine Weißler. Der Natur wolle man damit wieder mehr Raum geben und diese für die Menschen erfahrbar machen. "Der Park wird dringend benötigt", so Weißler weiter. Aus der "Stinkepanke", wie die Südpanke lange Zeit wenig schmeichelhaft genannt wurde, ist ein lebendiges Wasserökosystem geworden, das das Mikroklima herunterkühlt. Die Uferböschungen sollen Tieren Rückzugsorte bieten. Wildblumen-Böschungen sollen mit der naturnahen Gestaltung einen Beitrag zur Biodiversität und dem Artenschutz für Insekten im urbanen Raum leisten.

Paradeprojekt für besondere Ingenieurleistungen

"Die besondere Herausforderung bestand darin, die Menschen an die zwei Meter unter Geländeniveau liegende Südpanke zu bringen", veranschaulichte Prof. Ulrike Böhm, Landschaftsarchitektin des Büros bbzl böhm benfer zahiri. So wurden zwei lange Rampen geplant, die durch den Park laufen, um das Wasser erfahrbar zu machen. Die Topographie würde damit immer wieder neue Blicke in die Parkbereiche eröffnen, so Böhm weiter. Durch das Projekt ist die Südpanke nur noch zu 40 statt 70 Prozent verrohrt. Bei Hochwasser steigt der Wasserpegel bis zur Gehweggrenze an. "Das Projekt ist ein Paradebeispiel für besondere Ingenieurbauleistung im Bereich des Wasserbaus", lobte Grün Berlin-Chef Christoph Schmidt. Grün Berlin würde das Projekt gerne weiter unterhalten, aber diese Aufgabe wird an das Bezirksamt übergehen. Schmidt rechne aber mit einer sorgfältigen Nutzung des Grünzugs durch die Anwohner.

2007 gewann das Büro bbzl böhm benfer zahiri den Landschaftsarchitektur-Wettbewerb. Den Wasserbau plante das Berliner Büro Grigoleit, während Grün Berlin als Bauherr für den Landschaftsbau fungierte. Der erste Bauabschnitt wurde von 2010 bis 2012 ausgeführt. Nachdem der Bauzaun der neuen BND-Zentrale abgebaut worden war, starteten die Planungen und Ausschreibungen des zweiten Bauabschnitts. Drei Jahre nach dem Baubeginn 2018 konnte die Grünfläche nun eingeweiht werden. Danilo Ballhorn

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