Neun Auszeichnungen in verschiedenen Kategorien

Landschaftsarchitektur-Preis für Augsburger Westpark

Der Wettbewerb um den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2021 ist entschieden. Eine neunköpfige Jury unter Vorsitz der Dresdener Landschaftsarchitektin Sonja Rossa-Banthien vergab einen ersten Preis und neun Auszeichnungen. Sie werden am 8. Oktober in Berlin verliehen. Der erste Preis geht an das Projekt "Westpark, Augsburg". Entwurfsverfasser ist die Lohaus, Carl, Köhlmos PartGmbB Landschaftsarchitekten, Stadtplaner, Hannover.

Mäandrierendes Band durch Staudenfluren

Der Westpark ist ein fast vier Kilometer langer und 60 ha großer Grünzug im Augsburger Westen. Er nutzt vor allem die Gelände der früheren US-Kasernen Sheridan und Reese. Die Parklandschaft verknüpft ein mäandrierendes Band: ein heller Weg wird umspielt von Stauden, Gehölzen und Spielbereichen. Ins Auge fallen "Amerikanische Landschaften" wie Präriestaudenfluren, dichte Baumhaine und unterschiedliche Aktionsbereiche. Die Jury lobte ein gekonntes Spiel mit der Topografie und Bezüge zur nahen Wertach-Aue. Die weiten Wiesenflächen würden nur zum Teil regelmäßig für Ballspiele gemäht, während weite Teile sich zu extensiven Blütenwiesen entwickelten.

Die Landschaftsarchitekten haben über einen langen Planungs- und Realisierungszeitraum hinweg auch die Pflege, die Instandhaltung und die Anpassung der Planung begleitet, so dass der Prozess über die Leistungsphase 9 hinausreichte. In den Augen der Jury gibt der Park damit zukunftsweisende Anregungen für die Landschaftsarchitektur.

Kleiner Kiel-Kanal statt Durchgangsstraße

Eine Auszeichnung in der Kategorie "Öffentlicher Raum als Zentrum" ging an das Projekt "Kleiner Kiel-Kanal - Holstenfleet, Kiel" des Berliner Büros bgmr Landschaftsarchitekten. Ein langgesteckter maritimer Stadtplatz ersetzt eine hochfrequentierte Durchgangsstraße mit einem riesigen Kreisverkehr.

Der Platz wird geprägt durch einen 170 m langen Kanal und ein großes Wasserbecken. Die Becken sind zugänglich, große Pflanzinseln mit gerundete Einfassungen sowie Holzdecks und Sitzstufen am Wasser laden Passanten ein, sich niederzulassen und zu verweilen. Der Projektbereich hat sich inzwischen zu einer Bühne des öffentlichen Lebens entwickelt.

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In der Kategorie "Wohnumfeld" ging eine Auszeichnung an das Vorhaben "Park Mitte, Hamburg-Altona". Geplant wurde es von Krebs und Herde, Landschaftsarchitekten aus Winterthur in der Schweiz. Der Park präsentiert sich als eine klare und offene Parkstruktur, die so robust aufgestellt ist, dass Sie verschiedene Nutzungen bereithält und einer Vielzahl von Nutzern gerecht werden kann. Eine eingeschnittene Rasenbühne dient zugleich der Versickerung von Wasser bei Starkregen.

Bahnbetriebswerk wird naturnaher Gleispark

Das Vorhaben "Baumkirchen-Mitte, München" der mahl gebhard konzepte PartG mbB aus der bayerischen Landeshauptstadt wurde mit einer Auszeichnung für "Landschafts- und Umweltplanung/Landschaftserleben" prämiert. Die Grünfläche entstand auf dem 15 ha großen Gelände des früheren Bahnbetriebswerks München 4, das zu einem Wohnquartier wurde.

Der westliche Teil des Areals blieb als naturnaher Gleispark erhalten. Lange Stege erstrecken sich über das Gelände, sogenannte Bastionen laden zum Entspannen ein. Für den Erhalt des naturnahen Trockenstandorts wurde ein Pflege- und Entwicklungskonzept aufgestellt.

Eine Auszeichnung in der Kategorie "Sport, Spiel, Bewegung" ging an das Münchener Büro Terra.Nova Landschaftsarchitektur für das Projekt "Schulen am See" im österreichischen Hard am Bodensee. Es entstanden ein großzügiges Entrée, attraktive Spielhöfe, ein naturnaher Schulpark sowie zahlreiche Sportangebote für eine Montessori-Schule. Vor allem die drei Spielhöfe "Wasser", "Holz" und "Stein" überzeugten die Jury durch landschaftliche Assoziationen und multifunktionale Angebote mit einem hohen Gestaltungs- und Spielwert.

Ein Klimawäldchen auf Innenstadt-Tiefgarage

Für Bayerns Landesgartenschau 2019 "Natur in Wassertrüdingen" erhielt Planorama Landschaftsarchitektur aus Berlin eine Auszeichnung in der Kategorie "Landschaftsarchitektur im Detail". Im Wassertrüdinger Wörnitz- und Klingenweiherpark entstand eine Abfolge unterschiedlich akzentuierter Freiräume. In beiden Parks wird der namensgebende Bezug zum Wasser als bedeutende Standortqualität vielfältig erlebbar gemacht. Verbunden werden sie über ein durchgängiges Wegeband.

Auch das Heilbronner Grünflächenamt darf sich über eine Auszeichnung freuen. Prämiert wurde sein "Klimawäldchen am Wollhausplatz" in der Kategorie "Klimaanpassung". Auf einer Innenstadt-Tiefgarage am Verkehrsknoten Wollhausplatz entstand binnen kurzem ein Wald mit 200 Bäumen. Die Randeinfassung aus Jutesäcken, Vlies und Kokosgewerbe ermöglichte eine Erdaufschüttung von 50cm. Götterbäume, Erlen, Birken, Zitterpappeln, Fichten und auch Kiefern sitzen auf einer Baustahlmatte auf, befestigt mit Spanngurten. Zum Aufenthalt gibt es Bänke und Tische.

Ehrung für digital gebaute Sommerinsel

Das Projekt "Stadtentwicklung Eutin 2016+" des Berliner Landschaftsarchitekturbüros A24 erhielt eine Auszeichnung in der Kategorie "Historische Anlagen". Es fügte eine markante neue Stadtpromenade in die historische Kulturlandschaft von Eutin ein und übertrug das Konzept der Sichtachsen im Landschaftsgarten des barocken Wasserschlosses auf seine Planung. Holzstege ragen als Fortführung der Parkachsen ins Wasser. Wegeschleifen durchbrechen die Axialität und erschließen den üppigen Rhododendronhain im Park.

Für die "Sommerinsel - Die Landschaft aus der digitalen Matrix, Heilbronn" geht eine Auszeichnung in der Kategorie "Digitale Innovationen" an das Büro LOMA architecture.landscape.urbanism aus Kassel. Es schuf die temporäre 3D-generierte Wellenlandschaft im Neckarbogen. Erste Zeichnungen von Moränen, Dünen und Wellen wurden mithilfe von Rhino 3D und der visuellen Programmiersprache Grasshopper digital übersetzt und immer weiterentwickelt: bis hin zu einem aus der digitalen Datenmatrix gebauten digitalen Geländemodell und einer Ausführung mit Baggern mit Tabletts und GPS-Steuerung.


Blühwiese inszeniert ein Kunstmuseum

Die Planergruppe Oberhausen aus Essen wurde mit einer Auszeichnung in der Kategorie "Atmosphärische Räume" für das Projekt "Ergänzender Museumsumbau am Peter-August-Böckstiegel-Haus, Werther (Westf.)" belohnt. Das Museum für einen westfälischen Expressionisten erhielt eine umschließende Blühwiese, die die leicht ansteigende Topografie des Ortes inszeniert. Ein artifiziell geformter Weg durchzieht die Anlage, ermöglicht immer wieder veränderte Perspektiven auf Haus und Garten. Die gesamte Anlage strahlt Ruhe und Bescheidenheit aus. cm

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