Pflanzensterben geht weiter, wenn wir nicht eingreifen

Forscher: "Menschen ermutigen, Gärten vielfältig zu gestalten"

Eine breite Palette von Pflanzenarten ist für unsere Erde von wesentlicher Bedeutung, da diese Pflanzen verschiedene Materialien und Nahrungsmittel liefern.
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Seerosen auf einem Gartenteich: Auch in Privatgärten kann die Pflanzenvielfalt gefördert werden. Foto: Christian Bär pixelio.de

Doch die Pflanzenvielfalt hat in den letzten Jahrzehnten drastisch abgenommen. Doktorand Kaixuan Pan von der niederländischen Universität Leiden erklärt, was wir tun können, um sie wieder zu erhöhen. Dabei setzt er besonders auf die Fülle an Pflanzenarten in Privatgärten städtischer Gebiete.

22 Prozent der durch Insekten bestäubten Pflanzen sind zwischen 1930 und 2017 ausgestorben. Das ist hauptsächlich auf den Klimawandel und die intensive Landwirtschaft zurückzuführen. Das Aussterben von Pflanzen ist ein großes Problem, denn Pflanzen versorgen den Menschen mit einer Vielzahl von Nahrungsmitteln und Materialien und spielen eine wichtige Rolle in vielen Ökosystemen.

Es gibt Möglichkeiten, große und kleine

Pans Forschung zeigt, dass das Pflanzensterben in den kommenden Jahren weitergehen wird, wenn wir nicht eingreifen. Aber er ist optimistisch: "Es sind definitiv äußerst alarmierende Informationen, aber zumindest wissen wir jetzt Bescheid und können Maßnahmen ergreifen."

Was können wir tun, um die Pflanzenvielfalt zu erhöhen? "Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, die von den großen bis zu den kleinen reichen", sagt Pan. "Die Regierung sollte sich zum Beispiel nicht nur auf geschützte, sondern auch auf ungeschützte Gebiete konzentrieren, in denen auch bedrohte Pflanzenarten wachsen. Wenn wir eine bessere Vorstellung davon haben, wo diese Arten leben, können wir sie viel effizienter und gezielter schützen."

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"Eine Kombination aus Wald, Heide und Gras ist besser für die Pflanzenvielfalt als nur Wald", sagt Pan. Foto: Torben Wengert/ pixelio.de

Privatgärten enthalten viele Pflanzenarbeit

Eine weitere Erkenntnis aus Pans Forschung ist, dass Pflanzen von einer Mischung aus verschiedenen Lebensräumen profitieren und nicht nur von einem Lebensraum. "Eine Kombination aus Wald, Heide und Gras ist besser für die Pflanzenvielfalt als nur Wald", sagt Pan. Ein weiterer Irrglaube sei, dass Naturschutzgebiete die größte Pflanzenvielfalt aufweisen. "Grünflächen in städtischen Gebieten, wie Privatgärten, enthalten tatsächlich eine Fülle verschiedener Pflanzenarten, vor allem die 'gewöhnlichen' Pflanzenarten. Wir sollten die Menschen also weiterhin dazu ermutigen, ihre Gärten so vielfältig wie möglich zu gestalten".

Es werden auch andere Anstrengungen unternommen, um die Öffentlichkeit für die Pflanzenvielfalt zu sensibilisieren: zum Beispiel die nationale Bienenzählung, die vom Naturalis Biodiversity Center organisiert wird. Achtzig Prozent der wichtigsten Pflanzen brauchen Insekten, um sich fortzupflanzen. Bei der Nationalen Bienenzählung können die Menschen Bienen in ihren eigenen Gärten zählen.

"Es ist wíchtig, alle einzubeziehen"

"Es ist wichtig, alle einzubeziehen, weil dieses Problem letztlich uns alle betrifft", sagt Pan. "Wir schlagen also zwei Fliegen mit einer Klappe: Wir sensibilisieren die Öffentlichkeit und sammeln Daten über Insekten." Die Daten werden gespeichert und genutzt, um zu kartieren, wo die verschiedenen Arten vorkommen. Je mehr Wissen über die verschiedenen Arten vorhanden ist, desto besser sind sie zu schützen.

Die Maßnahmen zur Erhöhung der Pflanzenvielfalt können daher von groß bis klein reichen. Pan ist froh, dass sich bereits etwas tut. Die EU verlangt zum Beispiel von Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, dass sie offen über ihre Auswirkungen auf die biologische Vielfalt berichten. Es ist ihre Pflicht, die biologische Vielfalt zu schützen. "Dies ist ein wichtiger Schritt. Ich hoffe, dass jeder seinen Beitrag für die biologische Vielfalt und damit für unsere Zukunft leisten wird."

cm/Universität Leiden

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