Bundespräsident eröffnet Bundesgartenschau Mannheim 2023

Steinmeier: "Zivilisation beginnt mit einem Garten"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in Mannheim die Bundesgartenschau 2023 eröffnet. Sie erstreckt sich auf zwei Flächen mit insgesamt 104 Hektar. Sie ist damit die zweitgrößte BUGA seit Gründung der Ausstellung 1951. Größer war nur München 2005 mit 190 Hektar. Mannheim will nicht nur Blumenschau, sondern auch ein Experimentierfeld zu Klima, Energie, Umwelt und Nahrungsmittelsicherheit sein.
BUGA 2023 Bundesgartenschauen
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gut gelaunt beim Eröffnungsrundgang. Mit dabei (v.l.n.r): Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz mit Ehefrau Daniela, BUGA-Geschäftsführer Michael Schnellbach und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Foto: Thomas Henne

Zivilisation beginnt mit der Anlage eines Gartens", sagte Steinmeier beim Eröffnungs-Festakt vor über 1 700 geladenen Gästen. Sie beginne mit dem Bewusstsein, mit unserer Welt so sorgsam und vorausschauend, so nachhaltig und behutsam umzugehen wie mit einem Garten. Dabei verwies er auch auf die Bibel, nach der der Mensch von Gott geschaffen und in einen schönen Garten gesetzt wurde, um ihn zu bearbeiten und zu behüten.

Bundespräsident gegen Schottergärten

Die Bundesgartenschau zeige Bespiele für moderne, ökologisch verantwortliche Stadt- und Wohnumfeldgestaltung, erläuterte Steinmeier. "Ich hoffe, dass sich möglichst viele hier in Mannheim vor Augen führen lassen, wie Stadtteile eine spürbare Verbesserung von Lebensqualität durch kluges Anlegen von Grünzügen erhalten, wie sich das Stadtklima merklich und nachhaltig verbessern lässt."

Neues Naherholungsgebiet für Mannheim

Zentraler Schauplatz der BUGA ist neben dem modernisierten Luisenpark mit der "Neuen Parkmitte", das bereits 1975 Austragungsort einer Bundesgartenschau war, das Spinelli-Gelände, eine frühere US-Militärkaserne. Nach der 178-tägigen Leistungsschau der grünen Branche wird die Fläche in den Mannheimer Grünzug Nordost integriert und frei zugänglich. Es entsteht ein neues Naherholungsgebiet, das vom Käfertaler Wald über das Bundesgartenschau-Gelände "Spinelli" und die Feudenheimer Au bis hin zum Luisenpark reicht. Es schafft einen Frischluftkorridor zum Neckar, der das Stadtklima positiv verändern soll. Zudem werden mit einem sechs Kilometer langen Radschnellweg mehrere Stadtteile an die Innenstadt gebunden. Das Spinelli-Gelände wird dann auch eines der größten Artenschutzgebiete in der Metropolregion Rhein-Neckar.

Auf Spinelli sind zur BUGA 13 500 m² Spiel- und Sportflächen entstanden, davon 5.000 m² Spielstationen und Sportflächen, 6 500 m² Multifunktionssportfelder und 1 500 m² Spielplätze. Sie erstrecken sich auf einer Länge von 1,6 Kilometer entlang der sogenannten Parkschale Käfertal. Nach der BUGA werden die neuen Anlagen Teil des Freizeit- und Naherholungsgebiets.

Rund zwei Millionen Besucher erwartet

In den kommenden Monaten soll Mannheim auf insgesamt 104 Hektar, davon 42 Hektar im Luisenpark und 62 Hektar auf Spinelli, eine ungewöhnliche Bundesgartenschau erleben: Bis sie nach 178 Tagen im Oktober ihre Pforten schließt, werden rund zwei Millionen Besucher erwartet. Experimentierfeld, Blumenschau und Sommerfest in einem wird die Bundesgartenschau 2023. Rund 5.000 Veranstaltungen, darunter Bülent Ceylan, Joris, ein Joy Fleming-Musical, ein Jazzclub, Lesungen, Theater, Workshops sowie ein umfangreiches Kinderprogramm, sollen auf beiden Geländen für starke Erinnerungen sorgen.

Im Preis einer Dauerkarte sind sämtliche Veranstaltungen und die Seilbahnfahrten, die beide Gelände verbinden, inbegriffen. Etwa sieben bis acht Minuten braucht die Seilbahn. Bis zu 2.800 Besucher pro Stunde in jede Richtung können über den Neckar von Park zu Park schweben. Aus der Luft sieht man den Neckar, die Maulbeerinsel, den Sportpark und den neu gebauten Panoramasteg. Der über rund 43 Meter freitragende Steg ragt über das Augewässer, das mit einer Wasserfläche von 1,6 Hektar Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten bietet. Beides, Steg und Au wurden im Rahmen der Bundesgartenschau gebaut und gehören später als Naherholungsraum zum Grünzug Nordost.

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BUGA 2023 Bundesgartenschauen
Zackige Kanten wie Eisschollen markieren den Bereich "Klima" im sogenannten Experimentierfeld der BUGA. Direkt nebenan liegen die GaLaBau-Schaugärten. Foto: Neue Landschaft

"Experimentierfeld" zu Klima, Umwelt und Nahrung

Im Willkommensbereich auf Spinelli zeigt sich der ungewöhnliche Charakter des Geländes. Viele Strukturen der ehemaligen Kaserne blieben erhalten und wurden umfunktioniert. Eine ehemalige Panzerhalle wurde zum Eingangsgebäude, die "U-Halle", eine alte Lagerhalle, wurde zum Herzstück mit Blumenhallen, Gastronomie und Veranstaltungen. Im sogenannten Experimentierfeld finden sich die vier Leitthemen der BUGA 23: Klima, Energie, Umwelt und Nahrungssicherung. Zackige Kanten wie Eisschollen markieren den Bereich "Klima", Blattstrukturen sind das Kennzeichen für den Bereich "Umwelt". Dort wurden 4.440 Rosenpflanzen in 209 Sorten gepflanzt. Sie breiten sich auf 1.500 m² Fläche aus und werden von Stauden und Gräsern begleitet. Oszillographische Linien stehen für "Energie" und die "Nahrung" spiegelt sich in der Form landwirtschaftlich genutzter Flurstücke wider. Dort wurden auch die Schaugärten der Landschaftsgärtner gebaut und es gibt eine vom GaLaBau errichtete Plattform, die erklommen werden kann, um einen Überblick über das Gelände zu erhalten.

BUGA 2023 Bundesgartenschauen
Schon am Eröffnungstag kamen rund 16.500 Besucher. Nach Angaben der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft war das ein BUGA-Rekord. Foto: Neue Landschaft

Erstmals eine Baumschule auf der BUGA

Erstmals wird eine Bundesgartenschau zu einer Baumschule. 2023 Zukunftsbäume sind auf dem Gelände gepflanzt worden. Sie sollen dort wachsen und stärker werden. Nach der BUGA werden dann sie im Stadtgebiet von Mannheim vor allem als Straßenbäume verteilt. Schon am Eröffnungstag kamen rund 16 500 Besucher. Nach Angaben der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft war das ein BUGA-Rekord. Entsprechend stark war der Andrang in den Eingangsbereichen und an der Seilbahn.

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