Studie im Auftrag der GDV

Deutschlands Städte zu rund 44 Prozent versiegelt

Ludwigshafen am Rhein ist die am stärksten versiegelte Stadt Deutschlands. Knapp 67 Prozent ihres Siedlungsgebiets ist bebaut, betoniert oder asphaltiert. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Sie hat den mittlere Versiegelungsgrad in den Siedlungsgebieten von 134 Städten ausgewertet.
Versiegelung Klimagerechte Landschaftsplanung
GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen fordert begrünte Dächer und zusätzliche Rückhaltebecken, die Wasser zwischenspeichern. Foto: GDV

Hinter Ludwigshafen folgen Mannheim und Rüsselsheim am Main mit 66 Prozent beziehungsweise 65 Prozent versiegelter Siedlungsfläche. Innerhalb der Stadtgrenzen aller drei Städte liegen große Industrieflächen der Chemie- oder der Automobilindustrie.

Den niedrigsten Versiegelungsgrad weist das thüringische Suhl mit rund 30 Prozent auf. Im Vergleich der Bundesländer hat Baden-Württemberg mit 50 Prozent den höchsten Versiegelungsgrad, Brandenburg mit 36 Prozent den niedrigsten. Bundesweit liegt der Durchschnitt bei rund 44 Prozent. Das sind 13 090,50 km².

Die zunehmend dichtere Bebauung in Städten ist für die Versicherungswirtschaft angesichts der wachsenden Gefahr von Extremwetterereignissen wie Starkregen ein Problem. "Versiegelte Flächen verhindern das Versickern des Regenwassers", sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Das könne bei extremen Regenfällen zu Überschwemmungen mit erheblichen Schäden führen. "Kommunen sollten deshalb die Starkregengefahr in ihrer Stadt- und Landschaftsplanung stärker berücksichtigen. Auch die Entsiegelung von Flächen muss auf die Tagesordnung", so Asmussen.

Um lokalen Überflutungen vorzubeugen seien begrünte Dächer oder zusätzliche Rückhaltebecken, die das Wasser zwischenspeichern, notwendig, ergänzte der GDV-Hauptgeschäftsführer. Spiel- oder Fußballplätze könnten temporär als Überflutungsflächen dienen.

Wegen der zunehmenden Starkregengefahr seien auch die Immobilienbesitzer in den Städten gefordert, mehr für die Prävention zu tun. Asmussen: "Wer baut, sollte Schutzmaßnahmen gegen mögliche Überschwemmungen mit einplanen und zugleich möglichst viele Flächen erhalten, auf denen Wasser versickern kann." cm/GDV

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