Zedern, Zypressen und Pinien für Berlin

Jeder Reisende kennt das Problem der Deutschen Bahn mit der herbstlichen Sturmsaison: Alle Jahre wieder kippen Bäume auf Gleise und Oberleitungen und bringen den Zugverkehr zum Erliegen. Gemeinsam mit dem Bund deutscher Baumschulen (BdB) wollte die Bahnspitze 2018 dem Problem an die Wurzel gehen. Diskutiert wurde eine umfassende Umstrukturierung der Vegetation an Bahnstrecken hin auf ein V-Profil und eine erweiterte Gehölzliste, die auch heimische Pflanzen einschließen sollte. So sollten die Verkehrssicherheit der Bahn und die Anforderungen des Naturschutzes unter einen Hut gebracht werden. Doch daraus wurde nichts. Es gab budgetäre Hemmnisse und auch die Bundeslandwirtschaftsministerin stellte sich quer. (Seiten 2 bis 5)

Schwungvoll ins Rampenlicht zurückgekehrt sind die Deutschen Baumpflegetage. Für drei Tage im Mai wurden sie zum Treffpunkt der deutschen Baum-Szene. Knapp 1600 Baum-Experten kamen zu den Fachvorträgen und 600 Gäste besuchten die angeschlossene Messe. Die Sehnsucht nach persönlichem Austausch in der grünen Branche ist nach zwei Corona-Jahren groß. Auch die Messe Forst live in Offenburg registrierte fast so viele Besucher wie 2019. Teilnehmer berichteten von einem Fest. "Dass der Markt wieder in der Dynamik zurückgekommen ist, ist für Marktgestalter ein erfüllendes Gefühl", sagte Messe-CEO Sandra Kircher. (Seiten 22, 23, 25)

An der Technischen Universität Berlin hat man sich Gedanken über die Straßenbäume der Hauptstadt in den siebziger Jahren des 21. Jahrhunderts gemacht. Dann wird das Klima dem in Frankreich, Nordspanien und Italien ähneln. Prof. Dr. Norbert Kühn schlägt vor, für diese Zeit mediterrane und submediterrane Nadelgehölze in den Straßen zu pflanzen. Stadttauglich wären die Griechische Tanne (Abies cephalonica), die Numidische Tanne (Abies numidica) und die Spanische Tanne (Abies pinsapo). Aber auch winterharte Zedern, Zypressen und Pinien seien im Berliner Straßenraum vorstellbar. (Seiten 6 bis 11)

Ihr Christian Münter