Freyung 2023

Gartenschau im Bayerischen Wald

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Die diesjährige bayerische Landesgartenschau findet in Freyung statt. Unter dem Motto "Wald. Weite. Wunderbar." lädt die Stadt vom 25. Mai bis 3. Oktober 2023 zum Besuch des etwa 800 m hohen Geyersberg vor den Toren der Stadt ein. Überzeugen will die Schau vor allem mit den grandiosen Fernblicken, der reichen Natur am Eingang des Bayerischen Waldes und den regionalen Besonderheiten.
Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Das Gelände der Landesgartenschau Freyung befindet sich auf dem Geyersberg. Plan: plancontext

Freyung hat gut 7000 Einwohner und ist Kreisstadt des Landkreises Freyung-Grafenau im Regierungsbezirk Niederbayern. Die Stadt liegt im Dreiländereck Bayerischer Wald nahe an der Grenze zu Tschechien und Österreich. Die aufstrebende Stadt hat in den letzten Jahren erfolgreich ihr Zentrum neugestaltet und wiederbelebt. Nun soll mit Hilfe der Gartenschau der etwa einen Kilometer vom Stadtzentrum entfernte Geyersberg als Naherholungsgebiet für die Anwohner und als touristische Destination aufgewertet werden.

Standort Geyersberg gestern und heute

Von einer mittelalterlichen Höhenburg auf dem Geyersberg ist nichts mehr erhalten. Noch heute existieren aber einige landwirtschaftliche Höfe aus dem frühen 19. Jahrhundert. In den 70er Jahren boomte der Tourismus im Bayerischen Wald. In kurzer Zeit entstanden am und um den Geyersberg rund 3000 neue Urlauberbetten. Damals wurde im Stil der Zeit der Ferienpark, eine Apartmentanlage aus mehreren Hochhäusern mit rund 400 Wohnungen, die GESA-Klinik, eine frühere Kurklinik, die ursprünglich als Luxushotel geplant wurde, sowie die Bavaria-Klinik gebaut.

Mit der Zeit ließ die Attraktivität des Standortes nach. 1999 schloss die GESA-Klinik, da die Nutzung als Reha-Klinik nicht mehr rentabel war. Das Gebäude konnte kurz vor der Gartenschau abgerissen werden. Der Ferienpark wird seit Jahren immer weniger für touristische Zwecke genutzt. Die Freizeiteinrichtungen wie ein vorhandener Spielplatz oder eine Minigolfanlage waren nicht mehr zeitgemäß. In den letzten Jahren erlebte der Winterurlaub auf dem Geyersberg eine Renaissance. Ein Skilift vom Tal auf den Geyersberg und Übungslifte zum Gipfel wurden wieder intensiv genutzt. Das Skivergnügen vor der Haustüre erscheint vielen ökologisch vertretbarer als die Fahrt in weit entferne Skigebiete. Doch der Klimawandel wird auf absehbare Zeit sicher auch hier neue Ideen für die Wintersaison erfordern.

Auswirkungen der Pandemie

Die Stadt Freyung ist für Traunstein als Austragungsort der Gartenschau 2022 eingesprungen. Ein Bürgerentscheid stoppte dort Anfang 2016 die Austragung. Die Beauftragung der Planungen für den Kernbereich erfolgte nach der Durchführung eines offenen freiraumplanerisch-hochbaulichem Wettbewerb Ende 2017, für den erweiterten Bereich erst im Frühjahr 2019. Der Zeitplan war also von Anfang an knapp bemessen. Bedingt durch die Auswirkungen der Pandemie musste die Austragung schließlich auf das Jahr 2023 verlegt werden. Lieferengpässe und Kostenexplosionen beim Baumaterial aber auch das Fehlen von Mitarbeitern durch Krankheit und durch die zeitweise geschlossenen Grenzen wirkten sich für die ausführenden Firmen in der Grenzregion besonders negativ aus. Dennoch kann nach jetzigem Stand durch gezielte Einsparungen und Umplanungen die Budgetvorgabe für die Freianlagen von rund 9,8 Millionen Euro Netto eingehalten werden. Die ebenfalls im Rahmen der Gartenschau realisierte Tiefgarage wurde dagegen teurer als ursprünglich kalkuliert.

Vor allem auch den Auswirkungen der Pandemie ist es geschuldet, dass einige Projekte wie ein sicher geglaubter Hotelneubau auf dem Gelände der abgerissenen Klinik oder die von den Eigentümern versprochene Erweiterung der Bergglashütte zu einem spektakulären Glasmuseum bisher nicht realisiert wurden. Im Herbst 2022 musste sogar die am Fuß des Geyersbergs liegende Klinik Bavaria ihre Pforten schließen. Die zukünftige Nutzung des großen Gebäudekomplexes ist ungewiss. Gerade deshalb ist die Gartenschau ein Glücksfall für Freyung und kann der erhoffte "Gamechanger" werden.

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Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Terrasse am Burgberg und Streuobsthang. Foto: plancontext
Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Gärten am Burgberg, Aussicht. Foto: Freyung 2023 gGmbH
Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Fassade der Terrassen aus karbonisiertem Holz. Foto: Freyung 2023 gGmbH

Wiesenpark

Die Kuppe des Geyersbergs ist geprägt durch einen zentralen, offenen und lang gestreckten Wiesenbereich. Dieser Wiesenpark wird zukünftig extensiv landwirtschaftlich genutzt. Zum Wald hin wurden über ein eigenes Förderprogramm gezielte Artenanreicherungen vorgenommen um blühende Magerrasensäume zu entwickeln. Erschlossen wird der Bereich durch den Wiesensteig, einen Wanderweg am Waldrand: Er umschließt die mittige, freie Fläche und verbindet alle wichtigen Freizeiteinrichtungen.

Terrassen

An dieser freien Mitte wurden zwei Terrassen angeordnet. Sie geben dem Park Halt und Orientierung und inszenieren die großartige Aussicht. Die "Terrasse am Burgberg" erinnert an die nicht mehr existierende, mittelalterliche Burg und rahmt den zukünftigen Hotelstandort. Die gegenüberliegende "Terrasse am Ferienpark" bildet gleichzeitig den Raum für ein in den Hang geschobenes, zweistöckiges Tiefgaragenbauwerk. Eine dritte Terrasse an der Bergglashütte soll im Rahmen der noch nicht realisierten Erweiterung entstehen.

Festwiese

Durch die in den Hang geschobene Tiefgarage konnten die großflächigen, offenen Parkplatzflächen verschwinden. Der entstehende zentrale Wiesenbereich zwischen den Terrassen wurde weitgehend eben gestaltet und kann temporär als Festwiese für Veranstaltungen genutzt werden. Der anschließende Hang bildet eine natürliche Tribüne. Während der Gartenschau wird die Festwiese zum "grünen Marktplatz" mit einem Gartenmarkt, gastronomischen Angeboten und Veranstaltungen.

Karbonisierte Holzfassade

Die Fassaden der gegenüber liegenden Terrassen haben markant gefalteten Fassadenelemente erhalten, die an Felsformationen erinnern. Entworfen hat sie Mathias Gussmann vom Büro Gussmann Atelier, der auch die Tiefgarage am Geyersberg plante. Die stählernen Tragelemente und jede einzelne Holzlamelle wurden aufwendig dreidimensional geplant und schließlich vor Ort eingepasst. Er nutzte beim Holzschutz eine traditionelle aber in unser Region – zu Unrecht – in Vergessenheit geratene Technik: Durch die Karbonisierung der Hölzer, also dem gezielten Flammen der Holzlamellen, entsteht ohne den Einsatz von chemischen Mitteln ein langlebiger Witterungsschutz. Die dunklen Holzlamellen bilden einen schönen Kontrast zu den umgebenden saftig-grünen Wiesen.

Waldpark und Waldgärten

Der Wiesenpark wird beidseitig gesäumt durch Waldbereiche. Durch die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes können seine ökologischen Qualitäten und Klimaresilienz verbessert werden. Im westlichen Bereich befinden sich zur Gartenschau die Waldgärten in denen Ausstellungsbeiträge rund um das Thema Umwelt- und Naturschutz informieren.

Der existierende Rundweg durch den Waldpark wurde auf der westlichen Seite des Geyersbergs ergänzt. Entlang des geschotterten und barrierefreien Waldsteigs bilden möblierte Aufweitungen an Aussichtspunkten und besonderen Orten Rastplätze. Zusammen mit dem Wiesensteig fügt er sich in ein übergeordnetes Netz aus Geh- und Radwegen ein.

Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Kletterwolke, Aufbau. Foto: Freyung 2023 gGmbH
Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Kletterwolke, Aufbau. Es nimmt Gestalt an. Foto: Freyung 2023 gGmbH
Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Nordwand im Bau. Foto: Freyung 2023 gGmbH
Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Beton-Fertigteile zum Bau der Nordwand. Foto: Freyung 2023 gGmbH

Aktivpark

Während der östliche Waldbereich vorrangig dem Arten- und Biotopschutz dient und frei von intensiven Freizeitnutzungen bleibt, wird der östliche Teil zum Aktivpark. Wir haben dabei den zunehmenden Wunsch nach aktiver Freizeitgestaltung inmitten der Natur aufgegriffen. Auch die ältere Generation ist zunehmend aktiv und anspruchsvoll. Für die daraus entstehenden Bedürfnisse wurden neue und innovative Angebote geschaffen.

Das Herzstück des Aktivparks ist der Kletterspielplatz mit Spiel- und Aktionselementen, die das "Bergsteigen" thematisieren. Der Schwierigkeitsgrad der Kletter- und Spielangebote steigt mit zunehmender Höhenlage. Ausgangspunkt für ein Bergabenteuer ist die vorhandene "Berghütt'n" mit Restaurant und Skischule. Von dort geht es auf die Terrassen auf dem Dach der neuen Tiefgarage am Geyersberg. Dort finden vor allem kleinere Kinder Spielbereiche mit Kletter- und Sandspiel. Ein sich schlängelnder Weg führt die Besucher hinauf zur "Kletterwolke", einer markanten und weithin sichtbaren Kletterlandschaft am Waldrand. Die Firma KuKuk aus Stuttgart gewann einen separat ausgeschriebenen Wettbewerb zur Gestaltung und Realisierung dieser besonderen Kletterskulptur. Im Wesentlichen aus rund 30 t Robinienholz und silbern schimmernden Netzen entstand vor Ort eine fantasievolle Spielwelt.

Von dort führt der Aufstieg zur "Nordwand". Sie besteht aus kristallinen Kletterwänden, die aus großen Betonelemeten speziell in den Hang eingepasst wurden. Ziel des Aufstiegs ist schließlich die "Alm", eine Spiel- und Veranstaltungswiese am Gipfel. Das Almgebäude wurde vom Architekturbüro ppp Planungsgruppe aus Freyung als moderne Berghütte konzipiert. Eine kleine Küche, öffentliche Toiletten und ein Versammlungsraum schaffen einen vielfältig nutzbaren Treffpunkt.

Im Übergangsbereich zum Ferienpark runden die Trainingsstationen des Bewegungsparcours das Angebot ab. Im Wald oberhalb des Ferienparks gelegen bietet er allen Altersgruppen mit und ohne Einschränkungen Trainingsoptionen an der frischen Luft an. Diese reichen von Angeboten für Koordination und Beweglichkeit bis hin zu besonders herausfordernden Trainingseinheiten beispielsweise an der Calisthenicsanlage. Die Stationen des Bewegungsparcours können zusammen mit den Spiel- und Bewegungsangeboten des Aktivparks beliebig zu einem individuellen Trainingsplan kombiniert werden. Das Wegenetz im Waldbereich wurde saniert und regt zur aktiven Erholung, zum Nordic Walking oder zum "Waldbaden" an.

Gärten am Burgberg

Heute ist eine neue Heimatverbundenheit spürbar, der Wunsch nach festem Boden unter den Füßen. Erfolge von Zeitschriften wie "Landlust" zeigen seit Jahren das wachsende Bedürfnis nach Naturverbundenheit und Naturerleben. Wir entdecken unsere Liebe zum Authentischen, zum "Echten". Regionale Eigenheiten werden daher als Leitmotiv der Gartenschau herausgestellt: die herrliche Natur- und Kulturlandschaft des Bayerischen Waldes, traditionelles Handwerk wie die Glasbläserei, Bräuche und die regionale Küche. Die Gärten am Burberg stehen deshalb unter dem Leitmotiv der Regionalität.

Die kristallin geformten Gartenparzellen sind mit regionalen Materialien, vor allem Holz und Naturstein gestaltet. In den Beeten präsentieren sich Partner aus der Umgebung. Ein Gesteinspfad zeigt die vorkommenden Natursteine und deren Bearbeitung. Ein Staudenband zieht sich durch alle Gärten und bildet gleichzeitig eine Entwässerungsmulde.

Über den "Walderlebnissteg" erreicht man die östlichen, am Waldrand gelegenen Gärten. Sie spielen mit der regionalen Pflanzenwelt und rücken dabei verschiedene Themen wie Gräser, Blattschönheiten oder den "essbaren Wald" in den Mittelpunkt. Der "Goldene Wald" erinnert an den hier verlaufenden Goldenen Steig, einem wichtigen Handelsweg, der im Mittelalter Böhmen mit der Donauregion verband.

Während der Gartenschau wird der Standort für ein zukünftiges Hotel als Ausstellungsbereich zwischengenutzt. Die ebenfalls kristallförmig gestalteten Bereiche bekommen durch Wände aus Holzscheiten eine räumliche Struktur. Auch in den dort befindlichen Firmen- und Themengärten des Garten- und Landschaftsbaus geht es um das Herausstellen regionaler Eigenheiten. In Beiträgen der Ministerien und anderer Ausstellungspartner soll beispielhaft dargestellt werden, wie moderner aktiver und interaktiver Naturschutz mit attraktiven Angeboten zur Erholungsnutzung in Einklang gebracht werden können.

Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Gärten am Burgberg. Foto: Freyung 2023 gGmbH
Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Gärten am Burgberg – Bereich Bodenlabor. Foto: Freyung 2023 gGmbH
Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Gärten am Burgberg – Holzstapel als Raumbildner. Foto: Freyung 2023 gGmbH

Grünes Band

Das Gelände des östlichen Waldparks ist überwiegend im Eigentum des Ferienparks, bestehend aus zwei Eigentümergemeinschaften mit rund 400 Eigentümern. Diese konnten in intensiven Beteiligungen dafür gewonnen werden, die Freiflächen langfristig an die Stadt zu verpachten. Damit war auch die Realisierung des "Grünen Bandes" möglich: vorwiegend heimische, robuste Stauden und Gehölze begleiten den Besucher vom zentralen Wiesenpark durch die Vorbereiche des Ferienparks. Der bisher private Weg konnte ins Rundwegenetz einbezogen werden. Die Erschließung wurde als Shared Space neugestaltet, die Zuwege zu den Gebäuden konnten barrierefrei gestaltet werden. Es wurden Sitzgelegenheiten für Besuchende ergänzt und Ausblicke in die Umgebung inszeniert. Von der Neugestaltung wird sicher auch der Ferienpark profitieren. Die Wiedereröffnung des lang geschlossenen Restaurants in den Gebäuden stimmt optimistisch.

Lage mit Tücken

Die Gartenschau wirbt damit, die bisher "höchstgelegene" Gartenschau zu sein. Damit waren aber auch einige Herausforderungen verbunden. Die langen Winter und oft schwer kalkulierbare Witterung schränkten den Zeitraum für Bauarbeiten ein oder machten Abläufe schwer kalkulierbar. Bei der Auswahl der Pflanzen musste auf die rauen klimatischen Bedingungen geachtet werden. Auch die mit den Planungen der Wechselpflanzungen beauftragte Landschaftsarchitektin Hanne Roth musste vor allem bei der Wahl der Frühlingsblüher auf besonders spätblühende und robuste Sorten achten. Die vergleichsweise späte Eröffnung Ende Mai soll das Witterungsrisiko minimieren.

Seit Anfang März 2020 steht laut Bundesnaturschutzgesetz das Ausbringen von Pflanzen in der freien Natur außerhalb ihrer Vorkommensgebiete unter Genehmigungsvorbehalt. Mit Ausnahme des Ausstellungsbereichs Burgberg und des unmittelbaren Umfelds des Ferienparks durften im gesamten Bereich nur autochtone, also gebietsheimische, Pflanzen einer bestimmten, räumlich eng gefassten Region verwendet werden. Auf Grund der hohen Nachfrage waren diese zertifizierten Gehölze in den regionalen Baumschulen in den gewünschten Mengen und Qualitäten nicht immer verfügbar. Auch autochtone Wiesenmischungen waren nicht auf dem Markt erhältlich. Daher musste für die erforderlichen Neuansaaten von Wiesenflächen ein Büro mit der Beerntung und Gewinnung von Saatmischungen von Wiesen in der nahen Umgebung beauftragt werden.

Durch diese neuen gesetzlichen Vorgaben aber auch die Auswirkungen des Klimawandels besteht beim Thema standortgerechter Pflanzungen ein großer Informations- und Beratungsbedarf. In einigen Ausstellungsbeiträgen wurde sie daher in den Fokus genommen: Die regionalen Rosenfreunde wollen beispielsweise zeigen, dass bestimmte Rosensorten auch unter den gegebenen rauen Bedingungen gut gedeihen. Auch beim neuen Streuobsthang am Burgberg wurden nach Abstimmung mit dem niederbayerischen Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege und der Lehranstalt für Obstbau Deutenkofen regionale, empfehlenswerte und robuste Sorten gewählt und den Besuchern vorgestellt.

Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Herausforderung Topographie – Treppe am Burgberg. Foto: plancontext
Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Parkgarage im Bau. Foto: Freyung 2023 gGmbH

Eine weitere Herausforderung war die Topographie. Auf Grund der teilweise großen Steigungen konnten zwangsläufig nicht alle Wege behindertengerecht ausgebaut werden. In enger Abstimmung mit den Senioren- und Behindertenvertretern sowie den Förderstellen wurden Kompromisse gesucht und beispielsweise Wegabschnitte asphaltiert, um sie leichter begehbar zu machen. An steilen Stellen schützen Handläufe den Wanderer. Eine Übersicht der Wanderwege zeigt den Schwierigkeitsgrad und die maximale Steigung. In regelmäßigen Abständen wurden Ruhebänke angeordnet. Die Bodenverhältnisse waren ebenfalls schwierig. Felsen im Untergrund mussten entfernt oder gar vor Ort gesprengt werden. Der Boden musste in vielen Bereichen beispielsweise durch Austausch oder das Einbringen von Kalk stabilisiert werden. Einige Wegabschnitte wurden durch spezielle geotechnische Systeme seitlich stabilisiert.

Was bleibt?

Der Geyersberg ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren in die umgebende Landschaft. Der Bergsteiger-Spielplatz mit der spektakulären Kletterwolke wird sicher ein langfristiger Anziehungspunkt für Familien. Zu hoffen ist, dass vor allem durch bürgerschaftliches Engagement auch die Gärten am Burgberg langfristig intensiv genutzt und entwickelt werden. Urlaub in der Region boomt. Statt Fernreisen ist die "Sommerfrische", also die Erholung in der Region wieder angesagt. Ein zunehmendes Umweltbewusstsein verstärkt vermutlich diesen Trend. Der Bayerische Wald kann davon profitieren. Und der Geyersberg mit seiner facettenreichen Natur, seinen grandiosen Ausblicken und seinen neuen Aktions- und Erholungsangeboten hat durch die Maßnahmen der Gartenschau das Potenzial wieder zu einer beliebten touristischen Destination im Bayerischen Wald zu werden.

Auftraggeber

Freyung 2023 gGmbH, Geschäftsführung: Claudia Lenz und Katrin Obermeier, Stadtplatz 1, 94078 Freyung

Projektbeteiligte

Planung Freianlagen

plancontext gmbh landschaftsarchitektur, Greifenhagener Straße 39, 10437 Berlin

Ausschreibung, örtliche Bauüberwachung Freianlagen

Großberger Beyhl Partner Landschaftsarchitekten mbB, Kaflerstr. 15, 81241 München

Hochbau (Tiefgarage)

GATE Gussmann Atelier

Am Lokdepot 6, 10965 Berlin

Umweltbaubegleitung

Team Umwelt Landschaft, Am Stadtpark 8, 94469 Deggendorf

Wechselpflanzungen

Hanne Roth, Freie Landschaftsarchitektin, Stauferstraße 37, 85051 Ingolstadt

Projektsteuerung

HSP Projektmanagement und Beratung GmbH, Werkstraße 12, 84513 Töging

Verkehrsplanung, Tragwerksplanung

Wolf Ingenieurbüro GmbH, Freudenhain 10, 94481 Grafenau

Spielbereich "Kletterwolke" (Planung und Umsetzung)

KuKuk GmbH, Rosenwiesstraße 17, 70567 Stuttgart

Ausführende Firmen Freianlagen, Verkehrsanlagen

  • Mathias Bauer GmbHBahnhofstraße 19, 94051 Hauzenberg
  • Haderstorfer GmbHAlbing 2, 84030 Ergolding
  • RK Landschaftsbau Neuenmarkt GmbHWirsberger Straße 17, 95339 Neuenmarkt
  • Paulik OHGSpeltenbach 25A, 94078 Freyung
  • Karl Bachl Hoch und Tiefbau GmbH Co. KGDeching 3, 94133 Röhrnbach
  • Huber LandschaftOffersdorf 12, 93485 Rimbach
Dipl.-Ing. Christian Loderer
Autor

Landschaftsarchitekt, Geschäftsführer der plancontext GmbH

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