Hohenheimer Studenten auf Exkursion in Heilbronn
GaLaBau-Guide erklärte das BUGA-Gelände aus erster Hand
Kurz vor der Fertigstellung der Bundesgartenschau (BUGA) 2019 in Heilbronn haben die Meister- und Technikerklasse sowie die TechnikerPlus-Klasse der Staatsschule für Gartenbau aus Hohenheim Ende März eine Führung über die Baustelle unternommen. Zwei Heilbronner Stadtführer führten die Gruppen unterstützt von Achim Off, Geschäftsführer von Bietigheimer Gartengestaltung, neben Jörg Seidenspinner Garten- und Landschaftsbau eines der beiden Unternehmen, die die Außengestaltung der BUGA umsetzen. Das Konzept wurde in fünf Atmosphären eingeteilt, die "Neuen Ufer", die "Sommerinsel", die "Stadt im Werden", das "Inzwischenland" und die "Forscherinsel" mit verschiedenen Projekten wie dem "Campuspark", dem "Hafenpark" und dem "Neckaruferpark" mit seiner riesigen Kletterwand.
Einst Industriegelände, nun grüner Glanz
Die jetzige BUGA-Fläche wurde einst als Hafen- und Industriegelände genutzt, die neugeplante Sommerinsel diente früher als Lagerfläche riesiger Erdmieten. Deshalb mussten im Vorfeld der Gartenschau rund 600.000 m³ Boden, 300 t Schrott und 13 t Kampfmittel ausgehoben und teilweise entsorgt werden. Hunderte Bäume wurden neu gepflanzt, zwei neue Seen angelegt und die Stadtausstellung mit ihren 22 Gebäuden und einer Jugendherberge sind seit Baubeginn im Juli 2016 entstanden. Insgesamt waren 19 Architekten und 15 Investoren bei einem Bauvolumen von 144 Mio. Euro für die öffentlichen Daueranlagen daran beteiligt. Für die Hohenheimer Studenten und ihre beiden Fachlehrer Straub und Reinking war die Führung durch die Anlagen auch ein Ehemaligen-Treffen, denn überall waren baden-württembergische GaLaBau-Unternehmen am Arbeiten, in denen viele Hohenheimer Fach- und Berufsschüler tätig sind. Insbesondere die Gartenwelten, mit denen sich der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL) Baden-Württemberg präsentiert, befanden sich zum Zeitpunkt der Exkursion noch voll im Bau.
Die Gartenwelten als regionale Leistungsschau
Beim Projekt der Enzgärtner 'Die Enz im Perspektivwechsel - fließend, ruhend, bewegt, anmutig' waren mit der Hohenschläger GmbH, Hans Hottinger e. K., der Hans Schmid GmbH, der natur art GmbH und der Garten-Moser GmbH & Co. KG Landschaftsgärtner aus Region um Mühlacker tätig. Die Region Bodensee-Oberschwaben präsentiert 'Magische Inseln' gebaut von Paul Saum und Matthias Widenhorn - Gärten am See. Mit 'Quadratismus' wirbt die Region Unterer Neckar für die Bundesgartenschau 2023 in Mannheim. Ausführende sind die Becker GmbH, Garten Creativ GmbH, Grewe Heitmann Garten(t)räume GmbH, ERDA Gartenservice GmbH und Seitz. 'Stutengarten - Für Denker und Lenker' ist der Beitrag der Region Stuttgart ausgeführt durch die Thomas Heumann GmbH, die Michael Hörr GmbH, Langner Freianlagen, die Wolff Gartengestaltung GmbH und Zipperlen. Die Region Nordschwarzwald stellt in ihrem Beitrag eine 'Gartensymbiose aus Luxus und Ökologie' her. Ausführende Unternehmen sind GaLaBau Ade, Aichele Traumgarten und die Bräuninger GmbH. Mit 'Gartenräume zum Wohlfühlen - Natur 5.0' ist die Region Franken vertreten durch die Unternehmen Biegert GmbH Garten- und Landschaftsbau, Martin Gurr und die Garten-Stahl GmbH.
Achim Off konnte als BUGA-Insider Informationen aus erster Hand bereitstellen, wobei die Studenten vor allem vom Einsatz GPS-gesteuerter Radlader und von Vermessungsdrohnen gefesselt waren.
Was auch nicht jeder wissen dürfte: Die BUGA Heilbronn ist eine der ersten digital modellierten Geländegestaltungen. Als Vorbild diente den Planern unter anderem die Moränenlandschaft der Voralpen, nach der die Dünen der Sommerinsel gestaltet wurden. Da unsere Studenten kritische Geister sind, kam in ihrer Mitte sogleich die Frage auf, was die Moränenlandschaft mit dem Heilbronner Neckarraum zu tun hat. Abschließend konnte das vor Ort zwar nicht geklärt werden, aber ein weiterer Besuch wird sicher Licht ins Dunkel bringen. Für die BUGA-Rückkehr der zukünftigen Meister aus Hohenheim gibt es sogar schon einen fixen Termin: Am 30. Juli wird Baden-Württembergs Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, ihnen den Meisterbrief in Heilbronn überreichen. Dieter Reinking/hb