Inhaber erläutert seine Ergänzung zum regulären Ausbildungsplan

Gärtnerhof Jeutter bietet Abiturienten einen AusbildungsplanPlus

Ausbildung und Beruf
Der AusbildungsplanPlus des Gärtnerhofs Jeutter hat die Schwerpunkte beim Wasser- und Bodenmanagement sowie bei Pflanzen in Bezug auf den Klimawandel. Foto: Gärtnerhof Jeutter

Die Ausbildungszeit im Garten- und Landschaftsbau beträgt in der Regel drei Jahre. Der Ausbildungsrahmenplan gibt recht detailliert den Inhalt der Ausbildung vor. Unser berufliches Spektrum ist unglaublich breit gestreut und stellt den strebsamen Azubi und konsequente Ausbilder vor große Herausforderungen.

Wer Fachhochschulreife oder Hochschulreife hat, kann seine Ausbildungszeit auf zwei Jahre verkürzen. Wir in unserer Firma sind der Meinung, wenn wir die Ausbildungszeit von drei auf zwei Jahre beschneiden, dann sind die praktischen Kenntnisse kaum noch vollständig vermittelbar. Wir glauben aber auch, dass ein Azubi, der später studiert und dann Bauleiter, Planer oder Unternehmer wird, extrem profitiert, wenn er die handwerklichen Grundlagen richtig drauf hat. Deshalb gilt bei uns für alle drei Jahre Ausbildung.

Ab zweitem Jahr in die Managementklasse

Um die jungen Menschen im Unterricht nicht zu unterfordern, machen diese aber keine dreijährige berufsbegleitende Schulausbildung, sondern gehen erst im zweiten Jahr in die Schule. Und dann in die Managementklasse. Böse Zungen können nun behaupten, dass das ganz schön clever ist, weil der Betrieb die jungen Leute arbeiten lässt, während andere in die Schule gehen. Deshalb investieren wir als Zielvorgabe zwischen 4000 und 6000 Euro in den jeweiligen Azubi. Dieses Geld kann in Kursen außerhalb der Arbeitsstätte, in Azubibaustellen auf dem Firmengelände oder auch in anderen fachlichen Übungen angelegt werden.

Gut, jeder Mensch ist anders und hat andere Interessen. Besonders wichtig ist es, diese auszuloten. Deshalb kann es durchaus sein, dass im ersten Jahr wenig Zusatzausbildung stattfindet. Auch haben wir von vornherein festgelegt, dass auch Zusatzausbildung leistungsabhängig und kein Selbstläufer ist. Wir sind keine staatlich finanzierte Einrichtung. Diese Leistungen müssen sich aus der täglichen Arbeit finanzieren.

Das Resultat sind besser ausgebildete junge Gärtnerinnen und Gärtner. Durch sanfte Übertragung von mehr Verantwortung und auch mehr Selbstorganisation, wächst nicht nur das Selbstvertrauen. Auch die Auseinandersetzung mit fachlichen Themen über die reguläre Arbeitszeit hinaus wird so gefördert. Klar kann die Arbeit als Dienstleister nicht dauerhaft lustig sein. Aber mit mehr Fachwissen steigt das Interesse und der Spaß an der Arbeit. So lässt sich das Klima in der Firma äußerst positiv beeinflussen.

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Im Gärtnerhof Jeutter in Göppingen gehen Abiturienten erst ab dem zweiten Jahr zur Berufsschule, dann aber gleich in die Managementklasse. Im ersten Jahr gibt es so mehr Zeit für zusätzliche Lehrinhalte. Foto: Gärtnerhof Jeutter

Mehr Wissen um Boden und Pflanze

Für 2023 hatten wir eine neue Variante der Zusatzausbildung in der Schublade. Der trockene Sommer und der nicht mehr zu leugnende Klimawandel, haben uns dazu veranlasst, unseren AusbildungsplanPlus ein Jahr vorzuziehen. Nicht zuletzt, weil bei einer der neuen Auszubildenden Voraussetzung und ein starkes Interesse an den Themen vorhanden war.

Eine der Fragen, die dieses Jahr immer wieder aufgepoppt sind: Was machen wir, wenn Beregnungsanlagen bei Kunden wegen Wasserknappheit ausfallen? Zwangsläufig stirbt das lange beregnete Grün schnell und sicher ab.

Könnte sein, dass es kurzfristig zu einem Mehr an Aufträgen kommt und man repariert das System wieder wie gehabt. Wenn das dann aber nochmal und nochmal vorkommt, dann haben wir nicht mal mehr den Salat.

Hier können wir mit Wissen um Boden und Pflanze echte Lösungen bringen. Klar müssen wir dann auf Hortensienbeete in der Sonne verzichten. Das hatten wir aber in den Sechzigern schon mal so ähnlich mit den Edelrosen.

Ein Extra-Berichtsheft mit Vordrucken

Wir haben Konzepte für die Zukunft, wir dürfen nur nicht die Augen verschließen. Wir Landschaftsgärtner können mit dem Wissen über Bodenvorbereitung, richtigem Gießen und gezielten Pflanzkonzepten echte Lösungen anbieten und uns als Zukunftsbranche etablieren. Wir wollen den Nachwuchs im Garten- und Landschaftsbau fit machen für die Zukunft.

Ausbildung und Beruf
Der Autor dieses Artikels, Johannes Martin Jeutter, ist Regionalvorsitzender Stuttgart des Verbands Garten- Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg. Foto: VGL Baden-Württemberg

Immer wichtiger werden Kenntnisse von ökologischen Zusammenhängen. Unser AusbildungsplanPlus ist eine Ergänzung zum regulären Ausbildungsplan und hat die Schwerpunkte beim Wasser- und Bodenmanagement, Pflanzen in Bezug auf den Klimawandel, biologischem Pflanzenschutz, Düngung ohne Ressourcenvernichtung, Abfallmanagement und Upcycling.

Mit diesem AusbildungsplanPlus wollen wir eine Grundlage bei den Auszubildenden für genau diese Problematik schaffen und so die Spezialisten der Zukunft heranziehen.

Unser Zusatzkonzept beinhaltet konkret ein Extra-Berichtsheft mit Vordrucken und Extra Berichten, rund zehn Stück, zehn bis zwölf Wochen Im Schaugelände und bei der täglichen Arbeit im Gärtnerhof die untenstehenden Themen praktisch und theoretisch erarbeiten. Anlage und Pflege von Stauden- und Gehölzpflanzungen, Pflege unseres Wildobstpfads und der ständigen Erweiterung von Habitaten.

Echte Antworten auf Klimaveränderung

Technische Neuerungen in der Bewässerungstechnik. Kenntnisse über Bodenleben, gründliche Bodenvorbereitung, über klimagerechte Pflanzungen, richtige Gießtechnik, die eventuell auch Bewässerungsanlagen überflüssig machen.

Klar müssen wir uns ständig neu aufstellen und unsere Arbeit reflektieren. Ob als Planer oder als ausführender Landschaftsgärtner. In unserer Ausbildung sind die Bausteine bereits vorhanden, wir müssen sie dementsprechend zusammensetzen und ergänzen. Dann haben wir auf die Fragen der Klimaveränderung, auch für unsere Gärten, echte Antworten.

Johannes Martin Jeutter

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