Maßnahmen gegen Hitzeinseln und Klimakrise

Wien setzt auf Parks, Wasserspielmöglichkeiten und mehr Bäume

Klimaanpassung Stadtklima
Mehr Parks, Grünflächen und Bäume gegen Hitze in Wien. Foto: Tryfonov, Adobe Stock

Die Stadt Wien sagt der klimawandelbedingten Hitze in der Stadt den Kampf an. Ein umfangreicher Ausbau von Parks und Grünflächen und mehr Bäume sollen dabei für mehr Kühlung sorgen. Zusätzlich zu den rund 1000 bestehenden Parks werden daher weitere Grünräume geschaffen. Jährlich werden bis zu 4500 Bäume neu gepflanzt, insgesamt über 500.000 Stadtbäume.

Zudem werden 275 Nebelduschen und Trinkbrunnen im öffentlichen Raum zur Verfügung gestellt, um zusätzlich für Abkühlung, Entspannung und mehr Lebensqualität während Hitzezeiten zu sorgen. Die Stadt stellt für Projekte zur Klimaanpassung bis 2025 jährlich 20 Millionen Euro zur Verfügung.

Mit Grün und Wasser gegen Hitzeinseln

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Klimaanpassung Stadtklima
Zusätzliche Wasserspiele, Nebelduschen und Trinkbrunnen sollen die Lebensqualität während der heißen Sommertage verbessern. Foto: Janina, Adobe Stock

"Aufgrund der Klimakrise heizt sich die Stadt immer mehr auf. Wir müssen deshalb nicht nur alles tun, um die Klimakrise aufzuhalten, sondern auch unsere Stadt abkühlen. Mit mehr Grün und Cooling-Maßnahmen wollen wir die Lebensqualität in Wien noch besser machen", erklärte Jürgen Czernohorszky, Wiens Klimastadtrat. Allein 2019 gab es in Wien 40 Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 °C fiel (Tropennächte). Die Stadt kühlt aufgrund der aufgeheizten Betonflächen nicht mehr ausreichend ab. Es bilden sich sogenannte "Hitzeinseln", die vor allem die Bevölkerung in dichtverbauten Gebieten stark belastet.

Als Gegenmaßnahme entstehen von 2021 bis 2025 400.000 m² neue und umgestaltete Grünflächen. Einige Grünprojekte sind bereits umgesetzt. Beispielsweise der Elinor-Ostrom-Park in der Seestadt Nord mit rund 30.000 m². Der Park öffnete für Besucher bereits Ende Oktober 2021. Der Stadtpark Atzgersdorf, eine neue rund 27.000 m² große Parkanlage, wurde im letzten Oktober fertig gebaut. Ein weiteres umfangreiches Grün-Projekt kommt gut voran in der Umsetzung. So wurde im Nordbahnviertel ein neuer zentraler Freiraum geschaffen. Bereits im November 2021 öffnete der erste Teilbereich "Stadtwildnis". Letzten Sommer folgte der Abschluss des Teilbereiches "Parkband 1". Die gesamte 9,3 ha große Parkanlage "Freie Mitte" am Nordbahnhof wird voraussichtlich bis 2025 fertiggestellt.

Jährlich stehen 20 Millionen Euro Fördergeld bereit

Mit dem Förderprogramm "Lebenswerte Klimamusterstadt" werden 100 Millionen Euro für nachhaltige Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen bis 2025 ermöglicht. Pro Jahr stehen 20 Millionen Euro für Projekte der Bezirke im Kampf gegen den Klimawandel und dessen Folgen zur Verfügung. Damit werden Umbau-Maßnahmen gefördert, die das Mikroklima positiv verändern und die Aufenthaltsqualität steigern. Dazu gehören zum Beispiel: die Entsiegelung von Flächen durch Schaffung von Grünraum und Wasserflächen, Brunnen oder Wasserspielen als lokale Kühlzonen, die Pflanzung von Bäumen und die Begrünung von Parkstreifen durch Einsatz von Modulen aus dem Programm "Raus aus dem Asphalt" sowie der Einsatz des Schwammstadt-Prinzips.

Gefördert wird ebenso die Schaffung von Grätzl-Hauptplätzen mit mehr Grünanteil, höherer Aufenthaltsqualität und mehr Möglichkeiten für regionale Nutzung.

Investiert wird außerdem in Nebelduschen, Nebelstelen und Coole Schiffe, die bei Hitze feine Tröpfchen versprühen und damit die Umgebungstemperatur im öffentlichen Raum senken. Sie werden aktiviert, wenn über einen längeren Zeitraum eine Höchsttemperatur von um die 27 °C herrscht, oder die Temperatur in der Nacht nicht mehr unter 20 °C fällt. Rund 275 "Sommerspritzer" und Trinkbrunnen mit Sprühfunktion stehen den Bewohnerinnen und Bewohnern zur Verfügung. ILa

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