Artensterben

Milliardenschäden und Vielfaltsverlust durch invasive Arten

Nach einer Studie des Weltbiodiversitätsrats (IPBES), einer UNO-Unterorganisation mit Sitz in Bonn, sind invasive gebietsfremde Arten ein Hauptfaktor für 60 Prozent des weltweiten Aussterbens von Tieren und Pflanzen. 16 Prozent der invasiven gebietsfremden Arten sind sogar ein alleiniger Auslöser des Artensterbens. Die Bedrohung durch invasive gebietsfremde Arten werde unterschätzt, unterbewertet und oft nicht wahrgenommen kritisierte Prof. Anibal Pauchard, einer der Vorsitzenden der IPBES-Bewertungskommission aus Chile.
Invasive Arten Biodiversität
Abkömmlinge des nordamerikanischen Bibers (Castor canadensis) leben heute in der Spree bei Berlin. Foto: Becky Matsubara, Wikimedia Commons, CC BY 2.0

"Mindestens 218 invasive gebietsfremde Arten waren für mehr als 1200 lokale Aussterbefälle verantwortlich", sagte Pauchard. "Tatsächlich sind 85 Prozent der Auswirkungen biologischer Invasionen auf einheimische Arten negativ." Beispiele dafür sind die Art und Weise, wie der nordamerikanische Biber (Castor canadensis) und die Pazifische Auster (Magallana gigas) Ökosysteme verändern.

Unterschätzt werden vor allem die von invasiven gebietsfremden Arten verursachten wirtschaftlichen Schäden. Im Jahr 2019 überstiegen die Kosten dafür 423 Milliarden US-Dollar. Seit 1070 haben sie sich in jedem Jahrzehnt mindestens vervierfacht, stellten 86 Experten aus 49 Ländern in der Studie fest. Kostspielig sind vor allem die gesundheitlichen Folgen für den Menschen, einschließlich Krankheiten wie Malaria, Zika und West-Nil-Fieber, die durch invasive gebietsfremde Mückenarten wie Aedes albopictus und Aedes aegyptii verbreitet werden.

Aus dem Bericht geht hervor, dass 34 Prozent der Auswirkungen biologischer Invasionen aus Amerika, 31 Prozent aus Europa und Zentralasien, 25 Prozent aus Asien und dem Pazifik und etwa 7 Prozent aus Afrika gemeldet wurden. Die Autoren der Studie erwarten, dass die weltweite Zunahme invasiver gebietsfremder Arten und ihre negativen Auswirkungen künftig deutlich stärker ausfallen wird. Sie betonen jedoch, dass nicht alle gebietsfremden Arten invasiv werden. Nur etwa 6 Prozent der gebietsfremden Pflanzen, 22 Prozent der gebietsfremden wirbellosen Tiere, 14yProzent der gebietsfremden Wirbeltiere und 11 Prozent der gebietsfremden Mikroben sind als invasiv bekannt. cm/IPBES

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