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Stadtbaumbestände schrumpfen weltweit - außer in Europa
Die Zahl von Stadtbäumen sinkt fast überall auf der Welt. Das geht aus einer Studie des US-amerikanischen Forstwissenschaftlers David Nowak hervor, über die der Deutschlandfunk berichtet hat. Für den Zeitraum von 2012 bis 2017 untersuchte Nowak mittels Google Earth globale Daten zu Stadtbaumbeständen. Das Ergebnis: Innerhalb dieser fünf Jahre sind 200.000 Hektar urbane Wälder verloren gegangen.
Der Baumverlust ist an eine zügig voranschreitende Versiegelung gekoppelt. Über 1,6 Millionen Hektar Fläche wurden während des Untersuchungszeitraums auf allen Kontinenten bebaut, asphaltiert oder gepflastert. Den stärksten Urbanisierungsschub verzeichnet Afrika - allerdings auf Kosten des Grüns. Um 1,5 Prozent verringerte sich dort die Fläche der Stadtwälder. Den einzigen Lichtblick bietet ausgerechnet Europa. Wie Nowak dem Deutschlandfunk mitteilte, sind die Stadtbaumbestände zwischen Atlantik und Ural leicht gewachsen.
Der Positivtrend in Europa ist auf zwei Faktoren zurückzuführen: Zum einen wird die Versiegelung hier weniger schnell vorangetrieben als auf anderen Kontinenten. Zum anderen suggerieren Nowaks Daten eine starke Resilienz europäischer Stadtbäume. Wo urbane Brachflächen sich selbst überlassen wurden, wuchsen von sich aus neue Bäume. Es waren also nicht vorrangig Baumpflanzungen, die während der vergangenen Dekade Europas Stadtwälder gestärkt haben. Viel mehr beruht das europäische Positivbeispiel darauf, dass eine "Verwilderung" ungenutzter Flächen in Kauf genommen wurde. hb
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