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Berlin: Gründach-Förderung verzeichnet veritablen Fehlstart
Berlins Förderprogramm GründachPLUS hat einen veritablen Fehlstart hingelegt. Im vergangenen Sommer war es von Umweltsenatorin Regine Günther vorgestellt worden. Ausgestattet mit 2,75 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt sollte es der Hauptstadt zu rund 1000 neuen grünen Dächern verhelfen.
Die Politik nahm vor allem Quartiere ins Visier, in denen es relativ wenig Stadtgrün gibt, wo sich die Hitze im Sommer besonders staut und die Luft weniger sauber ist. Doch nach Angaben der Berliner Umweltverwaltung wurden in den vergangenen zwölf Monaten lediglich sieben Förderanträge genehmigt. Das geht aus einem Bericht der Behörde an den Haushaltsausschuss des Berliner Landesparlaments hervor. Danach sind seit dem Start des Förderprogramms erst 97 Voranträge und 15 Hauptanträge eingereicht worden.
Dabei hatte Grundeigentümern, Initiativ- und Interessengruppen, Vereinen, Begegnungsstätten und Seniorenheimen eine großzügige Unterstützung gewinkt: Die reguläre Förderung bezuschusst Dachbegrünung mit bis zu 75 Prozent, höchstens 60.000 Euro, der Material- und Ausführungskosten je Gebäude. Innovativen, experimentellen, partizipativen oder gemeinwohlorientierten Projekten sollten sogar 100 Prozent der Material- und Ausführungskosten ersetzt werden.
Die Berliner Umweltverwaltung sieht jedoch keinen Grund zur Sorge. Gegenüber der "Berliner Morgenpost" erklärte sie, beim Bau eines Gründaches handele es sich um eine "Baumaßnahme, mit allem, was dazugehört". Dafür seien eine fachgerechte Planung und Bauplanungsunterlagen notwendig. Auch Fragen der Gebäudestatik und des Brandschutzes seien zu klären. "Die Zahl der Hauptanträge, die aus den Voranträgen resultieren, wird noch weiter steigen", sagte eine Sprecherin. Umwelt-Politiker der rot-rot-grünen Koalition in Berlin sind jedoch verärgert, dass die Klima-Gelder nur teilweise abgerufen werden und die Verwaltung schleppend und bürokratisch arbeitet. cm