Nachrichten und Aktuelles
DGB fordert Rückkehr zur paritätischen Krankenversicherung
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert eine stärkere Belastung der Arbeitgeber in der gesetzlichen Krankenversicherung. Eine Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung gehöre auf die politische Tagesordnung. sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssten wieder gleiche Beiträge zahlen.
Auch nach der zu erwartenden Senkung des durchschnittlichen Arbeitnehmer-Zusatzbeitrags von 1,1 auf 1 Prozent im kommenden Jahr werde pro Arbeitnehmer immer noch eine jährliche Mehrbelastung der Beschäftigten von im Schnitt 379 Euro bleiben. "Seit dem Jahr 2015 ist der Arbeitgeberbeitrag zur GKV bei 7,3 Prozent eingefroren, während Arbeitnehmer alle Kostensteigerungen tragen müssen", sagte Buntenbach, "Sie zahlen heute 8,4 Prozent. Im nächsten Jahr werden das dann 8,3 Prozent sein." Die einseitige Mehrbelastung sei nicht nachzuvollziehen, gerade angesichts der gut gehenden Wirtschaft und stabiler Unternehmensgewinne. Seit 30 Jahren werde Gesundheitspolitik mit dem Ziel gemacht, Unternehmen zu entlasten, kritisierte Buntenbach in der "Neuen Osnabrücker Zeitung". So sei zahnmedizinische Leistungen aus der GKV ausgegliedert worden, bei der Einführung der Pflegeversicherung sei ein gesetzlicher Feiertag gestrichen worden und die Höhe des Krankengeldes sei auf 70 Prozent des Einkommens gesenkt worden. Die Arbeitnehmer trügen inzwischen jährlich eine zusätzliche Finanzlast von 61 Milliarden Euro.
cm