Ökonomisch betrachtet

Konsum und Privatgarten

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Seit Jahren ist der private Hausgarten der Wachstumstreiber der Branche und macht inzwischen knapp 60 Prozent ihres Umsatzes aus. Für die Branche und eine Vielzahl der, zumeist kleineren Betriebe ist dieses Segment insofern von besonderer Bedeutung. Seit etlichen Jahren lässt sich beobachten, dass die Ausgaben für den Privatgarten einen wachsenden Anteil an den ebenfalls wachsenden Konsumausgaben der privaten Haushalte ausmachen.

Daraus ergeben sich zwei Fragen: Erstens, wie lange wird der Anteil an den Konsumausgaben noch steigen können und zweitens, wie werden sich die Konsumausgaben entwickeln?

Zur ersten Frage lässt sich feststellen, dass die Wachstumskurve der Umsätze im Privatgarten seit den letzten fünf Jahren erkennbar abgeflacht ist, auch im Verhältnis zu den Konsumausgaben. So ist zu vermuten, dass sich das Umsatzwachstum in den nächsten zehn Jahren an die schwächere Entwicklung des Konsums angleichen wird.

In Zusammenhang mit der zweiten Frage lehrt die Vergangenheit, dass der Umsatz im Privatgarten-Segment der Entwicklung der Konsumausgaben, vor allem in Krisenzeiten, um ein Jahr verspätet folgt. Dieser Zusammenhang lässt sich auch in diesem Krisenjahr wieder nachvollziehen. Denn die Konsumausgaben der privaten Haushalte werden voraussichtlich deutlich einbrechen, wohingegen die Branche steigende Umsätze verzeichnet. Möglicherweise wird aber das Marktwachstum geringer ausfallen als 2019. Aufgrund des bereits abgeflachten Wachstums in den letzten fünf Jahren wird es 2021 dann erstmalig zu einer Stagnation, wenn nicht sogar Schrumpfung des preisbereinigten Umsatzes im Hausgarten-Segment kommen können.

Insgesamt sind die preisbereinigten Konsumausgaben, in dem, für den GaLaBau relevanten Bereich immer weniger gewachsen. Sofern diese Entwicklung anhält, wird sich das Privatgarten-Segment auf niedrigem Niveau weiterentwickeln können. Eine besondere Rolle spielt dabei die Baupreissteigerung, die besonders in den letzten Jahren deutlich über der allgemeinen Teuerung liegt. Denn andere Wettbewerbsangebote, wie Reisen, werden in den kommenden Jahren mit Nachdruck auf den Markt zurückkehren - und das zu attraktiven Preisen.

Prof. Dr.-Ing. Heiko Meinen

h.meinen@kullmann-meinen.de

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Prof. Dr. Heiko Meinen
Autor

Leiter des Instituts für nachhaltiges Wirtschaften in der Bau- und Immobilienwirtschaft (inwb), Hochschule Osnabrück

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