Ökonomisch betrachtet
Zukunft
von: Lothar JohanningDie Zeiten ändern sich und mit ihnen die Rahmenbedingungen. Willkommen im Zeitalter der Digitalisierung. Die Herausforderung beginnt heute, denn die Digitalisierung verändert nicht nur unsere Arbeitswirtschaft, sondern insgesamt unsere Gesellschaft und unser Wirtschaftssystem. Wenn Arbeitsplätze durch den Einsatz von intelligenter Robotik in der Industrie ersetzt werden, dann wird es eine neue Orientierung am Markt geben. Je eher sich die Unternehmer auf Veränderungen einstellen, desto besser für die Unternehmen. Deutschland ist weltweit ein Vorreiter bei der Bevölkerungsschrumpfung und gehört zu den Ländern mit der intensivsten demografischen Alterung. Trotz der teilweisen Kompensation des Geburtendefizits durch die Zuwanderung junger Menschen wirkt sich die demografische Alterung in Deutschland nachhaltiger und wesentlich früher aus als in allen vergleichbaren Nationen. Diese demografischen Veränderungen sind seit langem absehbar.
Bei der öffentlichen Auseinandersetzung kam es zu Fehleinschätzungen. Von 1970 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts wurden die demografischen Probleme meist ignoriert. Was sei schlimm daran, wenn Deutschland statt 80 Millionen nur beispielsweise 40 Millionen Einwohner hätte, daraus ergäben sich doch beispielsweise Chancen für die Umwelt? Bei dieser Frage wird übersehen, dass die Bevölkerungsschrumpfung ein Prozess ist, den man nicht an einer beliebigen Stelle anhalten kann, wenn er einmal in Gang gekommen ist. Vielmehr setzt sich die Schrumpfung so lange fort, wie ihre Ursachen weiterwirken. In der zweiten Phase, die bis etwa 2005 andauerte, wurde die Existenz der demografischen Probleme zunehmend anerkannt und die Versäumnisse sowie die Verzögerungen wurden zugegeben.
Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird bis 2060 um mehr als 10 Millionen Personen zurückgehen. Die Bevölkerung schrumpft und altert, das ist das eigentliche Problem. Beide Entwicklungen stellen jeweils spezifische Anforderungen. Aktuell "versorgt" ein Erwerbstätiger vier Personen, die noch nicht oder nicht mehr im Arbeitsprozess eingebunden sind. In den nächsten Jahren wird dieser Wert deutlich steigen. Der Umverteilungsprozess in der Gesellschaft wird umfassende Reformen brauchen um eine Gleichverteilung zu realisieren. "Im Vergleich zu anderen geht es uns doch gut" verharmlost die Probleme, denn die Frage ist: "Wie lange geht es noch gut?"