Über Jahrzehnte unbekannte Grünräume sind fortan zugänglich

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Der Park am Wallgraben mit Blick auf denZick-Zack-Weg und die Landesburg Zülpich. Foto: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Der neue Wallgrabenpark vervollständigt die einmalige stadträumliche Situation Zülpichs mit dem radialen Freiraumsystem entlang der historischen Stadtbefestigung. Aufgrund privater Nutzungen über Jahrzehnte unbekannte, zentrumsnahe Grünräume sind fortan für die Bürger der Stadt zugänglich und als unverbauter Stadtraum und Übergang in die Landschaft langfristig gesichert.

Bislang unentdeckte Freiräume werden zum Erholungs- und Bewegungsraum für Gäste und Bürger von Zülpich und prägen künftig das Gesicht der Stadt.

Jahrtausendgärten im neuen Wallgrabenpark Zülpich

Die Landesgartenschau 2014 ist für die 7500 Einwohner zählende Stadt Zülpich die prägendste Maßnahme der letzten Jahre. Mit dem Ziel die stadträumlichen Qualitäten Zülpichs als Wohnstandort zu stärken und die Attraktivität der Stadt für den Tourismus zu fördern, ist die Gartenschau Initiator für eine langfristige Entwicklung des Landschaftsraumes zwischen Stadt und See. So bilden der Seepark und der Wallgrabenpark die zwei Kernbereiche des Gartenschaukonzepts.

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Der Kirch- und Burgplatz Zülpich. Foto: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Der Wallgrabenpark liegt vor den mittelalterlichen Stadtmauern Zülpichs. Bis dato ein nur privat zugänglicher Freiraum komplettiert nun den ringförmigen Grünraum am Rande des historischen Stadtkerns. Ausgangspunkt für den Zugang in den Wallgrabenpark ist der neugestaltete Burg- und Kirchplatz. Im Zuge der Neugestaltung dieses Platzes, wurden die bisherigen Verkehrsflächen zu Gunsten einer fußläufigen Anbindung des Walgrabenparks an die in zweiter Reihe liegende Landesburg reduziert. Durch den verbindenden Freiraum sind Landesburg, Bademuseum, und Kirche fortan ein neuer Konzentrationspunkt im Stadtgefüge. Durch die Wegnahme eines Gebäudes aus dem geschlossenen Bebauungsrand des Burgplatzes ist zudem die Turmecke der Landesburg wieder räumlich erlebbar und über diese Öffnung ein weiterer Zugang zum Wallgrabenpark geschaffen.

Eine Besonderheit des Walgrabenparks ist dessen topographische Dualität mit dem tiefgelegenen ehemaligen Burggraben und einem höher gelegenen Geländebereich. In den Grabenraum führt eine großzügige Treppenanlage. Eine Fußgängerbrücke ermöglicht den barrierefreien Zugang auf den sich anschließenden höher gelegenen Geländebereich. Die Achse der Brücke erinnert an die vermutliche Lage und Ausrichtung der historischen Römerallee von Zülpich.

Der untere Wallgrabenbereich dient als Veranstaltungsort. Die Hangkante des Grabens bildet eine natürliche Tribüne, so kann die Bühne selbst mit dem Hintergrundmotiv der historischen Landesburg Zülpichs auftrumpfen.

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Die Freifläche an der Landesburg Zülpich. Foto: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Auf dem angrenzenden Plateau befinden sich ein dauerhafter Rosengarten sowie ein Burgspielbereich. Der Gartenbereich ist neben der klassischen Bepflanzung durch ein zentrales Wasserspiel und inszenierte Ausblicke in den Landschaftsraum der Voreifel geprägt. Der Blick von dem neu zugänglich gemachten Burgturm ist sicherlich als Überblick beeindruckender, jedoch lassen auch diese Landschaftsblicke den Grund für die Lage der Burg deutlich werden. Der Spielbereich nimmt das Motiv des Burgturms sowie seiner Zinnen auf und transformiert diese Metapher in einen hölzernen Spielparcour. Dieser intensiv betonte Freiraum steht im direkten Dialog mit dem von außen beeindruckenden Gebäude. Der innere Burgraum wirkt seit den Umbauten aus der Zeit der Nutzung als Spirituosenfabrik eher befremdlich. Mit Beginn der Gartenschau bildet er jedoch den Auftakt für einen Spaziergang über eine Streuobstwiese, welche sich parallel zur mittelalterlichen Stadtbefestigung erstreckt. Hier wurde der alte Obstbaumbestand nach Jahren der Untätigkeit wieder geschnitten und durch neue Anpflanzungen vervollständigt.

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Die Freifläche an der Landesburg Zülpich. Foto: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Die Hochlage des Burgbereichs wird durch einen bewusst auspendelnden Rampenweg zwischen den Obstbäumen hindurch - als "Zick-Zack-Weg" - überwunden. In der Streuobstwiese "eingestreut", akzentuieren Kunstorte, kuratiert durch das Hoesch-Museum Düren, den ruhigen Landschaftsraum zwischen der Zülpicher Burg und dem Weiertor. Der Vorplatz des Weiertores betont dieses gut erhaltene mittelalterliche Stadttor und bildet eine wichtige Anbindung an die Innenstadt, insbesondere zum neu gestalteten Marktplatz und Rathaus. Das Umfeld des Tores dient zukünftig als Ort für kleinere Stadtfeste mit hervorragendem Blick auf die Landesburg.

Den letzten Bereich des neuen Wallgrabenparks bildet die Anbindung an den schon vorhandenen grünen Freiraum des Stadtrings, den Stadtpark. Hier sind während der Gartenschau neben den Themengärten der wichtige Bereich der Grabgestaltungs- und Steinmetzbeiträge sowie ein Gastronomiestandort verortet.

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Die Freifläche an der Landesburg Zülpich. Foto: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Der neue Wallgrabenpark vervollständigt die einmalige stadträumliche Situation Zülpichs mit dem radialen Freiraumsystem entlang der historischen Stadtbefestigung. Aufgrund privater Nutzungen über Jahrzehnte unbekannte zentrumsnahe Grünräume sind fortan für die Bürger der Stadt zugänglich und als unverbauter Stadtraum und Übergang in die Landschaft langfristig gesichert. Der Walgrabenpark ist nur ein kleiner Teilbereich der Gartenschau, bietet jedoch für die Bewohner der Kernstadt Zülpichs und für ihre Besucher langfristig einen bedeutenden Baustein zur Erhaltung der Lebensqualität in Zülpich.

Autor

Landschaftsarchitekt

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