"Baugenehmigungen sinken weiter - keine Besserung in Sicht"
Wohnungsbau: Markt ohne jeden Wachstumsimpuls

Für die ersten sieben Monate des Jahres ergibt sich danach ein Rückgang um 32 500 Wohnungen. Das entspricht 20,8 Prozent. Das Niveau vom Juli 2022 wurde die Anzahl der Baugenehmigungen für Wohnungen sogar um 44,6 Prozent unterboten.
In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden laut Destatis im Juli 2024 insgesamt 13 400 Wohnungen genehmigt. Das waren 20,3 Prozent oder 3400 Wohnungen weniger als im Vorjahresmonat. Von Januar bis Juli 2024 wurden 98 700 Neubauwohnungen genehmigt und damit 23,1 Prozent oder 29 600 Wohnungen weniger als 2023. Am stärksten ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 28,4 Prozent (–8800) auf 22 100 zurück, teilte das Statistische Bundesamt mit. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen um 14,7 Prozent (–1300) auf 7600. Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich um 21,6 Prozent (–18.000) auf 65 600 Wohnungen.
"Nach nunmehr 27 Monaten eines ununterbrochenen Rückrgangs – davon die letzten 22 Monate mit zweistelligen Abnahmen – haben wir mittlerweile wieder das Genehmigungsniveau vom Februar 2012 erreicht", kommentierte Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB): "Schlimmer noch: Eine Trendwende ist nicht in Sicht. Die Wohnungsnot wird den kommenden Bundestagswahlkampf überschatten." Im Zangengriff hoher Zinsen und hoher Baukosten bleibe der Wohnungsbau auf der Strecke. Das Genehmigungsplus von mehr als zehn Jahren sei in nur 27 Monaten verspielt worden. cm/Destatis/HDB