Ausgegraben

Stolz meldet die Stiftung ...

Thüringer Schlösser und Gärten, im Terrassengarten von Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden historische Kartoffelsorten gepflanzt zu haben:

„Die bis zu 500 Jahre alten Sorten ergänzen im ehemaligen landgräflichen Lust- und Nutzgarten des Schlosses nun die historisch belegten Pflanzenbestände.“ Die Idee passt ganz hervorragend zum Zeitgeist, der zurück zu den Wurzeln, zum naturnahen und zum Nutzgarten will.

Neun Kartoffelsorten seien im April angebaut worden, die einen Eindruck der historischen Pflanzenvielfalt vermitteln könnten, so die Thüringer Stiftung: vom „Königspurpur“ mit roter Schale und nussiger Note über den „Ackersegen“, der einst universell einsetzbaren Haushaltskartoffel, bis hin zur „Vogtländischen Blauen“ mit dunkelblau gefärbter Schale. Gündels Kartoffelwelt aus Reichenbach im Vogtland hat es möglich gemacht, sie hat die alten Knollen bis heute in ihrem Lieferprogramm. Sehr gut.

Doch der Subtext hat es in sich. Auf einem der Pressemitteilung beigefügten Foto liest sich ein Schild am Kartoffelbeet so: „Das Vogtland hatte Mitte des 17. Jahrhunderts, weit vor dem ‚Kartoffelbefehl‘ Friedrichs des Großen, eine Vorreiterstellung im Kartoffelanbau.“

Arme Preußen: Jahrhundertelang dachten sie, sie seien beim Kartoffelanbau Pioniere gewesen. Auch beim Kartoffelverzehr sollen sie ja immer an der Spitze gelegen haben. Aber nun dieser Knock-out. Dürfen sie ihrem Kartoffelkönig noch wie bisher Erdäpfel auf sein Grab im Park Sanssouci legen?

Christian Münter

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