Baumpflegetage in Osnabrück mit vielen Praxis-Workshops

Anfang September trafen sich Baumspezialisten aus der Praxis, der Wissenschaft und den Kommunen bei den 39. Osnabrücker Baumpflegetagen am Campus Haste der Hochschule Osnabrück.
Hochschule Osnabrück Klimabäume
In insgesamt sechs Workshops konnten Detailfragen gemeinsam untersucht werden. Fotos: Jörg Hunold, Hochschule Osnabrück

Rund 280 Teilnehmer absolvierten die zweitätige Veranstaltung mit hochkarätigen Vorträgen, Workshops sowie Fachausstellung. Dabei stand vor allem die Wechselbeziehung zwischen Bäumen und blauer sowie grauer Infrastruktur im Fokus. Interdisziplinär diskutiert wurde dabei auch, welche Lösungsansätze für die Klimaanpassung sich durch diese Interaktion bieten.

Am Vormittag des ersten Tagungstages wurde das übergeordnete Thema "Baumstandorte" aus verschiedenen Blickwinkeln unter die Lupe genommen. Dabei gab unter anderem Joachim Päper Einblicke in seine Arbeit als Fachbereichsleiter für Projekte im Leitungsbau der Stromnetz Hamburg. Eine Herausforderung seiner Tätigkeit als Auftragnehmer für die Stadt Hamburg sei beispielsweise der Ausbau der Strominfrastruktur. Dabei sei natürlich auch der Erhalt der Bäume in den Straßen zu berücksichtigen. Daraus entstehe ein klassischer Zielkonflikt, den es zu lösen gilt, der sich aber nie ganz auflösen lasse, so Päper. Wichtig sei jedoch, dass sich alle Beteiligten der gemeinsamen Aufgabe bewusst sind, diese verantwortungsvoll angehen und Weiterqualifizierungsmaßnahmen durchgeführt werden.

Am Nachmittag drehten sich Vorträge und Diskussionen um Biodiversität, Baumartenwahl, Baumdiagnose sowie das Grünflächenmanagement. Edith Sadler von der Stadt Münster und ehemalige Masterabsolventin der Hochschule Osnabrück, stellte beispielsweise die Ergebnisse ihres Master-Projekts ein Baumentwicklungskonzept für Zukunftsbäume in Münster vor. So seien viele Baumarten zukünftig überfordert und den Anforderungen, die an sie gestellt werden, nicht mehr gewachsen, weil sie unter den zunehmenden sommerlichen Hitze- und Dürreperioden leiden, erklärte Sadler. Die meisten der klassischen Stadtbaumarten werden Ende des Jahrhunderts nicht mehr in Münster zu finden sein, lautete ihr düsteres Fazit. Standortspezifische Baumartenempfehlungen unter Berücksichtigung des Klimahüllenkonzepts könnten Abhilfe schaffen. Für ihre Masterarbeit wurde Sadler bereits vom Niedersächsischen Wissenschaftsministerium und dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Niedersachsen-Bremen ausgezeichnet.

Die Erkenntnisse der Vorträge und Diskussionen wurden am zweiten Veranstaltungstag in insgesamt sechs Workshops umgesetzt. Bei optimalen Wetterbedingungen konnten die Workshops draußen am Campus stattfinden. Veranstalter der Baumpflegetage waren die Hochschule Osnabrück unter der Schirmherrschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Förderer waren der Freundeskreis Hochschule Osnabrück Gartenbau und Landschaftsarchitektur und die Deutsche Dendrologische Gesellschaft.

ILa, Hochschule Osnabrück

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