Willkommenskultur nötig
Dulger: "Fachkräftemangel lässt sich nicht mehr völlig beheben"
"Deutschland muss wieder attraktiv werden für Fachkräfte aus dem Ausland", appellierte der Arbeitgeberpräsident. Nötig sei eine Willkommenskultur wie in anderen großen Einwanderungsländern. Stattdessen biete Deutschland eine der kompliziertesten Sprachen Europas, einen katastrophalen Wohnungsmarkt, eine langsame Bürokratie und nur wenige Kita-Plätze mit wenig flexiblen Öffnungszeiten.
Auch die Potenziale im Inland müssten aktiviert werden, um Arbeit wieder attraktiver machen. "Wer mehr Netto vom Brutto verdient, geht auch wieder lieber zur Arbeit", so Dulger gegenüber der "Bild am Sonntag". Die Politik müsse aufpassen, dass das Bürgergeld in seiner heutigen Form Arbeit nicht entwertet. Dulger: "In Deutschland wird zu viel über Nicht-Arbeit debattiert – und zu wenig über den Wert von Arbeit."
Wenn Menschen jeden Tag zur Arbeit gehen und sehen, dass ihr Nachbar als Bürgergeld-Bezieher am Ende fast genauso viel in der Tasche hat, dann sei das nicht in Ordnung. Auch Geringverdiener müssten am Ende des Monats deutlich mehr Netto vom Brutto auf dem Konto haben als Empfänger von Sozialleistungen. cm