Beschleunigte Integration zu erwarten
Erwerbstätigenquote ukrainischer Geflüchteter bei 28 Prozent
Die Erwerbstätigenquote ukrainischer Geflüchteter ist zwölf Monate nach ihrer Ankunft in Deutschland deutlich gestiegen. Lag sie in den Vormonaten im Schnitt bei knapp 18 Prozent, wuchs sie nach einem Jahr Aufenthaltsdauer um zehn Punkte auf 28 Prozent.
Das zeigen die Ergebnisse der zweiten Welle der IAB-BiB/FReDA-BAMF-SOEP-Befragung, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung am Donnerstag veröffentlichte.
Fast die Hälfte der erwerbstätigen ukrainischen Geflüchteten (49 %) ist in Berufen tätig, für die sie auf dem deutschen Arbeitsmarkt formal überqualifiziert sind. Zudem verdienen ukrainische Geflüchtete unterdurchschnittlich:
Die mittleren Bruttomonatsverdienste der vollzeitbeschäftigten ukrainischen Geflüchteten liegen mit 2550 Euro deutlich unter dem Durchschnittsverdienst aller Vollzeitbeschäftigten in Deutschland von 3516 Euro.
Die Arbeitsmarktintegration ukrainischer Geflüchteter gestaltet sich bei Frauen, vor allem bei Müttern mit Kleinkindern, schwieriger als bei den Männern. Frauen haben im Vergleich ein höheres Risiko der Nichterwerbstätigkeit und der Beschäftigung unterhalb ihres Qualifikationsniveaus sowie niedrigere mittlere Verdienste.
Der Abschluss von Deutschkursen, insbesondere auf fortgeschrittenem Niveau, sowie gute Deutschkenntnisse verbessern die Arbeitsmarktchancen und Verdienste der Geflüchteten.
Angesichts der hohen Teilnahmequote von über 60 Prozent an Sprach- und Integrationsmaßnahmen zum Befragungszeitpunkt ist nach Abschluss der Kurse eine beschleunigte Integration zu erwarten, so das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg. cm/IAB