Grüne Chill-Zone an der Donau
Schwimmende Gärten auf der Wiener Kaiserbadschleuse eröffnet
Im den letzten Jahren machte Wien durch eine weitreichende städtische Klimaoffensive auf sich aufmerksam: Cooling Parks, die die Innenstadt und ihre Bewohner im heißen Sommer mit Wassersprühnebel abkühlen, Gratis-Badeplätze an der Donau oder die Bestimmung, dass Fassaden von Neubauten zu mindestens einem Fünftel begrünt werden müssen.
Bauteile mit Schiff angeliefert
An einem eher tristen Abschnitt des Donaukanals, zwischen Augarten- und Salztorbrücke, bestimmten bisher Beton und Graffiti das Bild. Nun entstand dort wie aus dem Nichts eine grüne Chill-Zone: die "Schwimmende Gärten" auf der Kaiserbadschleuse. Die denkmalgeschützte Wehranlage und Schleuse Kaiserbad wurden in den Jahren 1904 bis 1908 erbaut. Tatsächlich befand sich an dieser Stelle das ehemalige Kaiserbad, das jedoch schon 1899 abgerissen wurde.
In nur drei Monaten Bauzeit wurde die historische Anlage so umgestaltet, dass mitten in der Stadt eine neue Grünanlage entstand. Durch eine Überbauung mit Platten wurde zwischen dem Ufer und der ehemaligen Schleuse im Kanal eine rund 1500 m² große Fläche geschaffen. Gar nicht so einfach: Einige Bauteile wurden mit dem Schiff angeliefert und die Fundamente der neuen Anlage mussten bis zu 30 m tief in den Boden versenkt werden - und das alles in Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt.
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Ulmen als Klimabäume
Das Klima der Stadt Wien soll dadurch wieder ein Stück besser werden, denn die Entsiegelung und Begrünung der Fläche wird den Luftstrom entlang des Donaukanals fördern, beschleunigen und für zusätzliche Abkühlung an Hitzetagen sorgen. Begrünt wurde die neue Parkanlage mit großen Pflanzentrögen, Stauden, Gräsern, Großsträuchern und Bäumen, darunter als Klimabäume gelistete Ulmenarten.
Die Planung stammt vom Büro der Landschaftsarchitektin Carla Lo, das zuletzt durch die Neugestaltung des Esterhazy-Parks am "Haus des Meeres" von sich reden machte. "Die Besucher können aus dem Stadtgeschehen heraustreten und einen neuen Raum erleben, der für sie bislang unzugänglich war", beschreibt Lo ihr Projekt. "Sie können in der Mitte des Kanals stehen, von Wasser umringt und von Bäumen beschattet, die es dort kaum gibt."
Ganz bewusst wurden durch diese Planung Freiflächen am Wasser geschaffen, betonte Umweltstadträtin Ulli Sima, an denen nicht unbedingt konsumiert werden müsse, sondern schlicht entspannt werden könne. Dazu stehen zahlreiche neue Sitz- und Liegeflächen bereit.
Die Vertreter der Stadt erklärten damit die öffentliche Nutzbarmachung der Fläche zum Gegenentwurf zu der stark kommerzialisierten Flaniermeile am gegenüberliegenden Ufer. Dort lockt die belebte Donau-Promenade die Besucher an warmen Sommerabenden mit Strandbars und Szenelokalen.
Elisabeth Voigt
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