Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB
Reformpläne zur Fachkräftemigration reichen nicht aus
Die von der Bundesregierung vorgelegten Pläne zum Fachkräfte-Zuzug aus Drittstaaten seien sinnvoll, gingen aber nicht weit genug, erklärte er in einem Debattenbeitrag.
Bislang beschränkt sich die gesteuerte Zuwanderung zu Erwerbszwecken aus Drittstaaten höchstens auf etwa 60.000 Personen pro Jahr. "Ein Grund dafür ist, dass die derzeitigen Zuwanderungsregelungen zu restriktiv sind", so Fitzenberger, der an der Universität Erlangen-Nürnberg Professor für Quantitative Arbeitsökonomik ist.
Die aktuellen Reformpläne der Ampelkoalition sehen Erleichterungen bei Zuzügen mit Arbeitsplatzzusage ohne weitergehende Qualifikationsauflagen vor, sofern die Qualifikation der jeweiligen Person ausreicht, um die Tätigkeit auszuüben.
Ebenso sollen die Gehaltsschwellen für die Blaue Karte Europa reduziert werden. Außerdem soll über ein Punktesystem ein Kontingent für ausländische Arbeitskräfte geschaffen werden, die sich in Deutschland eine Arbeit suchen dürfen, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen.
Fitzenberger schlägt vor, im Punktesystem Englischkenntnisse zu berücksichtigen, da es mit guten Englischkenntnissen in zahlreichen Berufsfeldern möglich sein dürfte, eine Erwerbstätigkeit in Deutschland auszuüben.
Weiterhin sollte angesichts der Arbeitskräfteengpässe in einigen reglementierten Berufen, beispielsweise im medizinischen Bereich, geprüft werden, inwieweit Anerkennungsverfahrungen vereinfacht werden könnten oder einschlägige Berufserfahrung berücksichtigt werden könnte, so Fitzenberger.
Eine Erwerbstätigkeit auf Probe könnte bei einschlägiger Berufserfahrung im Ausland das Nachholen eines anerkannten Berufsabschlusses möglich machen.
cm/IAB
NL-Stellenmarkt
