"URBORETUM: Bessere Bedingungen für Stadtbäume"

KIT: Monitoring urbaner Baumbestände am Oberrhein

Stadtgrün Baumforschung
Die Stadt Karlsruhe mit Stadtwald im bebauten und straßennahen Bereich wie Friedhöfen, Parks, Gärten oder Höfen sowie periurbanem Wald im stadtnahen Naturraum. Foto: Markus Breig, KIT

Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) starten gemeinsam mit Partnern eine Bestandsaufnahme von Stadtbäumen, denn Bäume in Städten tragen auf vielfältige Weise zum Wohlergehen der dort lebenden Menschen bei. Im Innovationscluster "URBORETUM" untersucht ein Forscherteam nun, was nötig ist, damit die Stadtbäume ihre positiven und ausgleichenden Leistungen auch in Zeiten extremerer Klimabedingungen erbringen können.

In den kommenden drei Jahren wollen die Forschenden die Prozesse entschlüsseln, die Ökosystemleistungen, Wachstum und Vitalität von Stadtbäumen beeinflussen. Eine zentrale Frage ist, wie sich langanhaltende Trockenperioden auf die Gesundheit von städtischen und stadtnahen Wäldern auswirken. Anhand von Holzproben untersuchen die beteiligten Fachleute beispielsweise, wie sich Trockenstress und andere klimatische Extremereignisse in der Vergangenheit auf Wachstum und Struktur des Holzes ausgewirkt haben. Zudem wird eine breit angelegte Erhebung aktueller Daten vorgenommen.

In Karlsruhe werden 240 Bäume an verschiedenen Standorten wie Parks oder Straßen mit Sensoren ausgestattet, um über einen längeren Zeitraum nachvollziehen zu können, wie sich aktuelle Umweltveränderungen auf das Wachstum von Bäumen auswirken. Für eine breitere Datengrundlage erfolgen außerdem Messungen an Bäumen mit ähnlichen Wachstumsbedingungen in Freiburg, Mannheim und Heidelberg. Ergänzt wird diese Feldforschung durch Computermodelle mit digitalen Zwillingen von Stadtbäumen. "Je besser wir Stadtbäume verstehen, desto eher können wir sicherstellen, dass sie auch in Zukunft gesund bleiben und gut wachsen", fasst Dr. Somidh Saha, Forstwissenschaftler am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT, zusammen.

An dem Projekt sind Partner aus Wissenschaft und Praxis beteiligt. Während sich beispielsweise das ITAS auf die Frage konzentriert, welche spezifischen Bedingungen das Wachstum von Bäumen in Städten beeinflussen, identifiziert das Institut für Geographie und Geoökologie des KIT Mechanismen des vorzeitigen Baumsterbens. Das Team der Universität Freiburg erarbeitet Grundlagen, um Stadtverwaltungen dabei zu unterstützen, künftig geeignete Baumarten auszuwählen und deren Bewirtschaftung zu optimieren.

Darüber hinaus sind zwei Unternehmen beteiligt: Die Rinntech-Metriwerk GmbH entwickelt ein weitgehend automatisiertes Verfahren, mit dem Kommunen die Gesundheit von Bäumen bewerten können. Die greehill Deutschland GmbH scannt etwa 45.000 Bäume in den beteiligten Städten und stellt sie als digitale Zwillinge zur Verfügung. Als Bindeglied zwischen Theorie und Praxis fungiert schließlich das Gartenbauamt der Stadt Karlsruhe, das die Forschung vor Ort ermöglicht und die Projektergebnisse in die städtischen Abläufe integriert.

ILa, KIT

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