Klima Fit
Klimawandel und Gehölze
von: Dr. Philipp Schönfeld

Die steigenden Temperaturen, erhöhte Strahlung und lange Trockenperioden verlangen eine Veränderung in der Gehölzverwendung. Der (reflexhafte) Einbau einer aufwendigen Bewässerungsanlage kann allenfalls nur die zweitbeste Lösung sein. Der fachlich richtige Weg hingegen ist es, die Pflanzenauswahl den örtlichen Standortbedingungen anzupassen – zumal massive Veränderungen des Standorts sowohl teuer und aufwendig als auch selten nachhaltig sind. Anstatt zu versuchen, die bekannten Pflanzenarten mit aller Gewalt weiter zu nutzen ist es notwendig, neue Arten kennenzulernen. Das mag am Anfang mühsam sein, birgt aber natürlich immer auch die Chance auf aufregende und neue Entdeckungen.
Mit dem Wandel in der Gehölzverwendung ändert sich automatisch der Charakter der Pflanzung. Jenseits von Forsythia, Magnolia, Rhododendron sowie Thuja & Co. gibt es eine neue Ästhetik … Andreas Roloff hat in seiner Forschungsstudie „Klimawandel und Gehölze“ (2008) bereits sehr konkrete Hinweise zur zukünftigen Gehölzverwendung gegeben.
Er unterteilt das Sortiment heimischer Gehölze in drei Kategorien: Arten, die in Zukunft eher im Vorteil sein werden („Gewinner“), eher im Nachteil sein werden („Verlierer“) oder indifferent sind, d. h. es sind robuste und aufgrund ihrer Herkunft sehr anpassungsfähige Arten.
Aus der Sicht der „Lebensbereiche der Gehölze“ nach Peter Kiermeier werden alle Gehölzarten aus den Lebensbereichen „7 Gehölze kühl-feuchter Wälder“ sowie „8 Bergwälder und Sträucher alpiner Bereiche“ sowie „9 Hecken und strauchförmige Ziergehölze“ in Zukunft stark an Bedeutung verlieren. Zukunftsträchtig sind hingegen die Arten aus dem Lebensbereich „6 Steppengehölze und Trockenwälder“ sowie (teilweise) „3 Artenreiche Wälder und Gehölzgruppen“.
Greifen Sie also zukünftig beispielsweise besser zu Sorbus aria oder S. domestica anstatt zu S. aucuparia; ersetzen Sie Cornus florida und C. kousa durch C. mas. Und beschäftigen Sie sich mit dem Sortiment der heimischen Wildrosen. Sie sind in ihrem „Auftreten“ zwar bescheidener als die hochgezüchteten farbintensiven Beetrosen, aber dafür anspruchsloser, pflegeleicht und nützlicher im Sinne der Biodiversität. Bescheidenheit bei Pflanzen und Menschen gefällt zumindest mir persönlich besser als Angeberei.
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