Langjährige Gewerkschaftsforderung umgesetzt
Parkinson, erworben durch Pestizide, ist jetzt Berufskrankheit
Faktisch ist Parkinson erworben durch Pestizide damit schon jetzt als Berufskrankheit anerkannt. Das bedeutet, dass Betroffene jetzt Anspruch auf Unterstützung und gegebenenfalls Entschädigung haben, zuständig sind die jeweiligen Berufsgenossenschaften.
Vor rund zwölf Jahren war erstmals festgestellt worden, das bestimmte Pestizide die Nervenkrankheit Parkinson auslösen. "Es ist gut und richtig, dass Parkinson, ausgelöst durch den Umgang mit Pestiziden, nun endlich als Berufskrankheit anerkannt ist", sagte Harald Schaum, stellvertretender Bundesvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt: "Damit wird eine langjährige Gewerkschaftsforderung umgesetzt. Es gibt sehr viele Betroffene, denen man unbedingt medizinisch, psychisch und auch finanziell helfen muss. Dafür gibt es nun eine Grundlage." Die Gewerkschaft vertritt unter anderem die Branchen Landwirtschaft, Forst, Gartenbau und Floristik. Viele Beschäftigte sind deshalb von dieser Entscheidung betroffen.
Schaum rät allen, die mit Pestiziden umgehen, Schutzkleidung zu tragen: Handschuhe, Ganzkörper-Schutzanzüge, hinreichend schützende Kabinenfahrzeuge, Atemmasken, entsprechende Schuhe und anderes mehr. "Am besten man benutzt gar keine Pestizide." Alle Beschäftigten, die entweder bereits an Parkinson erkrankt sind oder erste Symptome zeigen, sollten sich an die zuständige Berufsgenossenschaft wenden. Wer sich dagegen nicht sicher sei, ob die aufgetretenen Symptome auf den Umgang mit Pestiziden zurückzuführen sind, sollte sich an den Hausarzt wenden und eventuell eine Überweisung an den Facharzt verlangen.
cm/IG BAU
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