VGL-Mitgliederversammlung in Leinfelden-Echterdingen
BaWü: GaLaBau steigert Umsatz auf rund zwei Milliarden Euro
Die tatsächliche Ertragslage, beeinflusst durch hohe Energie- und Materialpreise, Zeitverzögerungen durch nicht fertiggestellte Vorgewerke, die Kosten der Digitalisierung sowie einen ungewöhnlich hohen Krankenstand relativiert die Steigerung etwas.
Leicht rückläufige Ausbildungsverhältnisse
Der seit 30 Jahren erstmalige Rückgang der Mitgliederzahl erklärt sich durch altersbedingte Betriebsaufgaben ohne Nachfolgeregelung. Die Ausbildungsverhältnisse sind leicht rückläufig und mittlerweile auf Vor-Corona-Niveau. Der Nachfragedruck im Privatgartenbereich ließ etwas nach und erlangt das Normalmaß wie vor der Pandemie. Dennoch gilt es, positiv in die Zukunft zu blicken, die für den Garten- und Landschaftsbau vor allem die grüne und klimafitte Gestaltung urbaner Räume als Hauptaufgabe mit sich bringt. "Es ist gerade nicht die Zeit, um sich auf irgendwelchen Lorbeeren auszuruhen, deshalb wurde im letzten Jahr gewaltig Gas gegeben haben, beispielsweise mit Präsentationen wunderbarer Schaugärten auf der Bundesgartenschau in Mannheim sowie auf der Gartenschau in Balingen", sagte Joos. Außerdem gehe die Weiterentwicklung der DEULA in Kirchheim unter Teck zum grünen Bildungszentrum "stetig voran". Auch die bundesweite Kampagne für "Mehr Grün in der Stadt" mit den vom VGL geforderten Förderprogrammen zum natürlichen Klimaschutz "trage endlich Früchte", so Joos. Der VGL organisiere Pilotprojekte zur Digitalisierung, treibe die Nachhaltigkeit seiner Dienstleistungen voran und "stehe nicht still", versicherte der VGL-Vorsitzende.
Zwei Bildungsbaustellen im Ländle
Joos sprach auch zwei Bildungsbaustellen in Baden-Württemberg an, bei denen Handlungsbedarf bestehe: "Was sich für uns nach wie vor sehr anstrengend gestaltet, ist der zugesagte Neubau der Meisterschule in Stuttgart-Hohenheim. Staatssekretärin Sabine Kurtz genießt hier unser volles Vertrauen, dass sich dieser Zustand zeitnah ändert." Darüber hinaus benötige die GaLaBau-Meisterschule an der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Heidelberg (LVG) "dringend mehr Personalkapazität", mahnte der VGL-Chef: "Nicht nur, dass wir Jahr für Jahr sehr vielen jungen Menschen absagen, die sich zum Meister fortbilden möchten, dieses Jahr war es zudem nicht mehr möglich, den Baumpflegekurs durchzuführen. Das ist für uns kein haltbarer Zustand, wir benötigen dringend diesen Nachwuchs." Durch die finanzielle Unterstützung der DEULA in Kirchheim unter Teck habe Baden-Württembergs Landesregierung ein wichtiges Signal gesendet. "Jetzt freuen wir uns auf weitere solcher Signale in Sachen Bildung", sagte Joos. Zumindest in Sachen Gartenschaupolitik stehe das Ländle bundesweit an der Spitze.
"Steilvorlage aus Brüssel" für den GaLaBau
Am Ende appellierte Joos an die Mitglieder, mehr Hands-on-Mentalität an den Tag zu legen. "Wir müssen wieder lernen, Aufträge zu akquirieren, den Blick auf neue Trends zu werfen, diese zu lenken und uns mit dem Themenkomplex "Natürlicher Klimaschutz" intensiver auseinanderzusetzen." Denn die Zeichen von höchster politischer Ebene stünden gut für den GaLaBau, so der VGL-Chef weiter: "Von der EU kommt nicht oft Erfreuliches, doch das neu verabschiedete Naturschutzgesetz fordert tatsächlich: Unsere Städte müssen grüner werden. Das ist die Steilvorlage aus Brüssel für unsere Branche. Die gilt es zu nutzen." hb/VGL Baden-Württemberg
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