Ausgegraben

"Immer Grün" und „pflegeleicht“ ...

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... heißen die Versprechen. Kein mühsames Schneiden und Bewässern mehr. Darauf beruhte schon die Erfolgsgeschichte der Schottergärten und Zäune aus Doppelstabmatten mit Plastikflechtwerk. Nun kommt ein weiteres Produkt, das mit diesem Narrativ dabei ist, alle bisherigen Rekorde zu brechen: Der Kunststoffrasen im Privatgarten.

Händler berichten in diesem Jahr von einer rasant steigenden Nachfrage nach Kunststoffrasen. Flauschig und immergrün, so wollten es die Gartenbesitzer haben, heißt es, mit kleinen braunen Stellen für einen natürlichen Look. Bei Dürre brauchten die auch kein Wasser.

Auf ihren Webseiten zeigen die Händler, wie sich das Kunstprodukt als Unterlage für Familienfeiern an schön gedeckten Kaffeetafeln oder für Kinder beim Spielen eignet.

Eigentlich ist die Natur in diesen Gärten nur noch ein Fremdkörper: Wer Schotter- statt Vorgärten nutzt, Doppelstabmatten mit Plastikflechtwerk statt Hecken und Kunststoff statt Rasen, lässt Vögel, Fledermäuse, Bienen, Regenwürmer und biologische Vielfalt nur noch auf den Beeten zu.

Dabei frage ich mich, ob die nicht auch bald mit Kunststoffpflanzen aus dem Do-ItYourself-Laden bestückt werden. Ach ja, so einen toten Garten, komplett aus Plastik und Gestein, den lob‘ ich mir. Da würde ich mich gerne auch begraben lassen.

Christian Münter

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 Christian Münter
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