Ökonomisch betrachtet

GaLaBau-Konjunktur und der Privatgarten

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Während der Bau stöhnt, stellt sich der Geschäftsverlauf im GaLaBau oft anders dar. In der Vergangenheit lag das daran, dass die Betriebe, dank des sogenannten Privatgartens von der Konjunktur im Baugewerbe recht abgekoppelt waren. Die größeren Betriebe, die stärker im Bereich der Großprojekte im Gewerbeumfeld, dem öffentlichen Bereich oder der Wohnungswirtschaft tätig waren, haben die Nähe zum Baugewerbe dagegen deutlicher gespürt.
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Abb. 1: Veränderung Baugenehmigungen (neue Wohngebäude) gegenüber Vorjahr. Quelle: Statistisches Bundesamt, 23.9.2024, eigene Berechnungen

Derzeit erleidet aber gerade die tragende Säule des GaLaBaus einen Dämpfer, und zwar wenn es um den privaten Wohnungsbau von Einfamilienhäusern im niedrigen bis mittleren Preissegment geht. Dieser Trend lässt sich gut an den Zahlen der Baugenehmigungen ablesen, die das statistische Bundesamt herausgibt. Besonders stark trifft es Wohngebäude mit Einzelnutzung, d.h. die Einfamilienhäuser. Schon 2021 stagnierten dort die Baugenehmigungen und fielen dann stärker als im Wohnungsbau allgemein. Und auch mit Blick auf 2024 sinken die Baugenehmigungen in diesem Bereich voraussichtlich stärker, selbst wenn es dann nur noch rund -28% (-26% allgemein) gegenüber -39% im Vorjahr sind.

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Abb. 2: Anzahl Baugenehmigungen (neue Wohngebäude), Hochrechnung anhand 2023. Quelle: Statistisches Bundesamt, 23.9.2024, eigene Berechnungen

Nach einer aktuellen Prognose des ifo-Instituts soll die Talfahrt beim Wohnungsbau noch bis mindestens 2026 anhalten. Verstärkt wird der Effekt für den GaLaBau dadurch, dass die bereits finanziell stark belasteten Bauherren und Baufrauen häufig Investitionen in die Außenanlagen eher herunterfahren, als am Bauwerk oder der Ausstattung zu sparen.

Erfolgreiche Betriebe haben sich bereits breiter aufgestellt und haben ihr Dienstleistungsgeschäft (Pflege u.a.) wieder hochgefahren bzw. auch in Zeiten des Baubooms beibehalten, wie der Branchenreport zeigt.

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Abb. 3: Leistungsstruktur GaLaBau Quelle: BGL Branchenreport 2024

Diese Strategie könnte aufgehen, denn der private Konsum bleibt nach aktueller Prognose des DIW in den kommenden Jahren stabil. Und der ist ein zentraler Indikator für Aufträge im Privatgartenbereich und damit für die Konjunktur im GaLaBau insgesamt. Unsere Prognose geht so von einem kräftigen Umsatzwachstum für die Branche in 2024 aus, der Baukrise zum Trotz.

Prof. Dr.-Ing. Heiko Meinen
h.meinen(at)kullmann-meinen.de

Prof. Dr. Heiko Meinen
Autor

Leiter des Instituts für nachhaltiges Wirtschaften in der Bau- und Immobilienwirtschaft (inwb), Hochschule Osnabrück

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