Spielplätze:

Trotz novellierter Norm kein Rückgang der Unfälle

Die 5. Fachtagung zur Kindersicherheit auf Spielplätzen am 13. und 14. Oktober in München bot 100 Teilnehmern vor Ort sowie 80 Teilnehmern im Stream umfassende Einblicke rund um die Themen Spielwert, Inklusion und Normung.
Gesundheit Veranstaltungen
Gab Raum für kritische Debattenbeiträge: Peter Schraml, Veranstalter der Fachtagung zur Kindersicherheit auf Spielplätzen. Foto: Maßstab Mensch

Unter dem Motto "Vielfalt (er)leben" bot der Veranstalter "Maßstab Mensch" ein breites Programmspektrum, das von Vorträgen und Interviews über Ausstellungen bis hin zu einer spektakulären Freifläche reichte.

Als berollbarer Spielplatz machte die Außenfläche mit unterschiedlichen Angeboten einige der Grundbedingungen der Inklusionsmatrix erlebbar. So konnte Teilnehmer auf einer Rollstuhl-Teststrecke die Berollbarkeit von Sand mit eigens entwickelten Adaptern erfahren, der dennoch Fallschutz gewährleistet. Ein eigener Blindenparcours machte sichtbar, welche Kontrastwerte bei zehnprozentiger Restsehfähigkeit funktionieren.

Zum Thema Sicherheit stellte ein Vortrag eindrucksvoll den gewachsenen Umfang der DIN EN 1176 der Ursprungsnorm DIN 7926 gegenüber. Dass dies keinerlei Rückgang von Unfällen nach sich zog, macht deutlich, wie wichtig es ist, die hinter den normativen Anforderungen stehenden Schutzziele zu verstehen. Es stelle sich die Frage danach, wie viel Sicherheit nötig ist, nicht wie viel möglich ist, so der Sachverständige Dipl.-Ing. Klaus Mettke.

Dem Thema Inklusion widmete sich unter anderem ein Beitrag aus Nürnberg über die dortigen Erfahrungen mit der Anwendung der Inklusionsmatrix. Ein Rückblick analysierte, welche Systeme sich bei der Anbindung von Geräten an ein Leitsystem bewährt haben. Signifikante Neuentwicklungen zeigte das Außengelände und machte die These von Dipl.-Ing. Peter Schraml, Maßstab Mensch, augenscheinlich, nach der die besten inklusiven Spielräume diejenigen sind, denen man es nicht ansieht.

Unerwartete Einblicke gewährte ein Vortrag zur Partizipation bei der Spielraumgestaltung, mit der Erkenntnis, dass die Beteiligung von Eltern, Kindern und anderen Laien bei der Planung und Umsetzung eines Spielplatzes die beste Prävention gegen Vandalismus zu sein scheint.

"Mit unseren Themen ist es uns auch in diesem Jahr gelungen, die große Bandbreite des Aufgabenspektrums 'Spielräume' abzubilden", sagte Schraml. "Die Darstellung der Herausforderungen, denen Planer und Prüfer in anderen Ländern begegnen, hat vielen Teilnehmern zudem einen weiteren Blickwinkel eröffnet."

Das abschließende Expertenforum im "hartaberfair"-Format erhitzte die Gemüter mit der Frage, ob Spielplätze überhaupt noch zeitgemäß sind. Eine Ausstellung zum Lebenswerk des Spielgeräte- und Erlebnisflächendesigners Günter Beltzig ergänzte den Blick auf Spielplätze. Die nächste Fachtagung soll im Oktober 2025 stattfinden.

cm/Maßstab Mensch

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