Bauvorhaben auf der Berliner Mierendorff-Insel

Bürogebäude "Aera" wird öffentlichen Dachgarten beherbergen

von:
Bauwerksbegrünung
Für Investor Bauwens Development ist das Aera-Projekt der erste Schritt in einem ambitionierten Stadtentwicklungsplan für die zwischen Spree und Westhafenkanal gelegene Mierendorff-Insel. Visualisierung: Bauwens GmbH & Co. KG

Unter dem Namen "Aera" wird auf der Berliner Mierendorff-Insel ein kaskadenartiges Bürohaus entstehen, das einen 2200 m² großen Dachgarten beherbergt. Das Besondere daran: Über diagonal angelegte Wege wird das himmelsnahe Stück Grün öffentlich zugänglich sein und einen 360-Grad-Panoramablick über die Hauptstadt bieten. Der erste Spatenstich soll Ende dieses Jahres erfolgen, die Fertigstellung des Gebäudes ist für den Spätsommer 2023 geplant.

"Die Grenzen von Natur und Stadt verschwimmen"

Treibende Kraft hinter Aera ist das Immobilienunternehmen Bauwens Development. Um das Projekt zu realisieren, hat sich der Investor mit dem Architekturbüro Grüntuch Ernst und dem Landschaftsarchitekturbüro Capatti Staubach zusammengetan. Diese kündigen an, dass das Gebäude mit seiner Panoramaverglasung "die Grenzen von Stadt und Natur, Innen- und Außenbereich" verschwimmen lassen werde. Zugleich sei die bepflanzte Dachetage "eine der größten Stärken" des Gebäudes, da es der Nachverdichtung in Berlin eine smarte Lösung entgegensetze. Während bei neuen Bauprojekten üblicherweise "grüne Flecken unkontrollierter Vegetation verdrängt" werden würden, bringe das Aera-Gebäude durch seinen Dachgarten mehr Grün in die Hauptstadt. Nur eben in luftiger Höhe statt auf Normalnull.

Was die Ökosystemdienstleistungen des bepflanzten Plateaus anbelangt, sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache. Die Planer haben berechnet, dass die Vegetation auf dem Dach pro Jahr rund fünf Tonnen CO2 binden kann. Entsprechend üppig wird die Bepflanzung ausfallen: Fünf verschiedene Baumarten mit bis zu zwölf Metern Wuchshöhe sowie über 25 unterschiedliche Pflanzenarten sind für den Dachgarten geplant. Wie großzügig bemessen er sein wird, zeigt sich auch darin, dass es die Wege in den Grünanlagen zusammen auf rund 480 Meter Länge bringen werden.

(Landschafts-)architektonischer Beitrag zum Gemeinwohl

Aera dürfte für die Berliner Bevölkerung insofern Mehrwert generieren, als der terrassenförmige Dachgarten ihr explizit offensteht. Mit anderen Worten: Das himmelsnahe Stück Grün ist nicht als exklusiver Rückzugsort für die Mietparteien des Bürohauses konzipiert, sondern als (landschafts-) architektonischer Beitrag zum Gemeinwohl. Passend dazu wird der Dachgarten mit WLAN für alle ausgestattet. Er soll in der warmen Jahreszeit gezielt zum Outdoor-Office einladen, zugleich Rückzugsmöglichkeiten zur Erholung bieten und auf einer Wiese Sport und Events möglich machen.

Für Investor Bauwens Development ist das Aera-Projekt der erste Schritt in einem ambitionierten Stadtentwicklungsplan für die Charlottenburger Mierendorff-Insel. Allein auf dem Grundstück nebenan sollen bald weitere 100.000 Quadratmeter Wohn- und Gewerbefläche erschlossen werden. Nach eigenen Angaben sieht das Unternehmen das künstliche Eiland zwischen Spree und Westhafenkanal als "ein Experimentierfeld mit hoher Lebensqualität". Schließlich sei die Insel mit ihren 15.000 Einwohnern quasi eine eigene kleine Kommune, deren Fläche zu einem Viertel aus Gartenanlagen bestehe. Urbanes Leben und Arbeiten könnten hier neu definiert werden - und das Aera-Gebäude solle einen entscheidenden Beitrag dazu leisten.

Hendrik Behnisch

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Redaktion Neue Landschaft / Exkurs / Pro Baum

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