Leserbrief

Renate Scheer, Landschaftsplanerin aus Darmstadt, schildert ihre Erfahrungen bezüglich der dringenden Notwendigkeit einer nachhaltigeren Pflege von Stadtbäumen und Stadtgrün. Sie reagiert damit auf den Klartext von Professor Hartmut Balder in Pro Baum 2/2019.

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Balder,

ich möchte Ihnen herzlich danken für Ihre Zeilen in der Rubrik "Klartext", Pro Baum 2/2019. Sie sprechen mir mit diesem Beitrag aus der Seele. Bäume zu pflanzen wird immer wichtiger, nur was nutzen die Pflanzungen, wenn mitunter schon nach ein, zwei Jahren vertrocknete, abgestorbene Gehölze die Straßenränder in Baumfriedhöfe verwandeln.

Das Problem mangelhafter Pflege ist nicht neu, die Extremsommer verschärfen die Situation, und der Notstand wird dadurch sichtbarer. Hoffentlich führt dies zu der Einsicht, dass - wie Sie schreiben - die Natur dringend unserer Unterstützung bedarf, wenn sie erhalten bleiben soll. Mit großem Interesse habe ich daher den Artikel "Junge Bäume wieder vital - Eine Berliner Methode etabliert sich" (S.14-21) sowie den bereits früher erschienen Beitrag "Effiziente Maßnahmen zur Stabilisierung von Wuchsbeeinträchtigungen bei Jungbäume" (Pro Baum 2/2016, S. 7-12) gelesen.

Anfang Juli war ich in Berlin und hatte mir die Pflanzungen auf dem Moabiter Werder einschließlich der beiden Eichenalleen angesehen. Der Zustand der Bäume am Magnus-Hirschfeld-Ufer hat mich schlicht entsetzt. Mein erster Eindruck bei dem Anblick der stark geschädigten Bäume war: Luft-, Wasser- und Nährstoffmangel sowie möglicherweise zu stark verdichtete oder falsche Substrate, die die Wurzeln an der Ausbreitung hindern.

Die Beschreibungen in dem oben erwähnten Artikel fand ich daher sehr aufschlussreich. Nach den positiven Resultaten für die Eichen-Alleen, stellt sich die Frage, warum werden die Baumpflanzungen am Magnus-Hirschfeld-Ufer nicht in ähnlicher Weise überprüft?

Pflegemaßnahmen zur Rettung dieser Gehölze sind dringend erforderlich, bevor der gesamte Bestand und damit eine ansprechende Gestaltungsidee verloren ist. Damit einher geht die Frage, die man sich seit Jahren stellt: Warum werden Bodenbeschaffenheit, Pflanzung und anschließende Pflege nicht von Anfang an sachgemäß begleitet, sodass solche Schäden, die eine immense Belastung für die Pflanzen darstellen und deren Behebung ja auch Geld kostet, gar nicht erst auftreten?

Ich habe bis 2002 in Berlin gelebt und unter anderem für das Büro "Luftbild + Vegetation" gearbeitet.

Mit freundlichen Grüßen,

Renate Scheer

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