Nachhaltiges Wirtschaften

Erfolgskennzahlen der Zukunft

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Wenn beispielsweise fossile Energie in Zukunft aufgrund des Klimawandels keine Option mehr ist, wird sie – auch durch regulatorische Eingriffe wie dem CO2-Preis – immer teurer. Unternehmen, die sich entscheiden, nicht umzusteigen, werden höhere Kosten haben und damit im Wettbewerb benachteiligt sein. Zudem sind sie für Kreditgeber ein Risiko und für Investoren weniger interessant.

Wenn es in nächster Zeit etwas werden soll mit dem nachhaltigen Wirtschaften in der Bauwirtschaft, dann sind also zwei Dinge nötig.

  1. Benötigen die Betriebe eine Idee und Ansätze dafür, welche Maßnahmen in Sachen Nachhaltigkeit sinnvoll und angemessen sind.
  2. Muss Nachhaltigkeit selbstverständlicher Bestandteil im Controlling der Betriebe sein, und zwar in der Art, als das Nachhaltigkeitskennzahlen genauso genutzt werden wie der WPK-Wert oder die Wertschöpfung pro produktiver Stunde.

Während es für Aspekt eins bereits Handreichungen, wie zum Beispiel den Leitfaden "Nachhaltiges Wirtschaften im Garten- und Landschaftsbau" des BGL oder die DGNB-Zertifizierung "Biodiversitätsfördernde Außenräume" gibt, ist in Bezug auf Punkt zwei noch eine Menge Arbeit zu leisten.

Denn aktuell existieren Unmengen an Vorurteilen wie etwa "Nachhaltigkeit ist teuer" oder "Nachhaltigkeit rechnet sich nicht".

Zusätzlich wirken die Ansätze der aktuellen Regulatorik wie Wasser auf die Mühlen für solche Behauptungen, indem zum Beispiel die gesetzliche Nachhaltigkeitsberichterstattung wie ein Selbstzweck erscheint, ohne einen erkennbaren Mehrwert für die Betriebe. Bei der ohnehin schon überbordenden Bürokratie erweist sich der Gesetzgeber hier einen Bärendienst.

Das liegt vor allem daran, dass die verlangten Kennzahlen keinerlei Beziehung zu den Erfolgsfaktoren der Unternehmen aufweisen. Dabei ist doch eigentlich offensichtlich, dass ein sparsamer Energieverbrauch die Kosten schont – und die Umwelt. Viele weitere Beispiele lassen sich hierzu nennen.

Die Europäischen Nachhaltigkeitsberichtsstandards (ESRS) verlangen allerdings "nur" die aufwendige Ermittlung des Energieverbrauchs in Megawattstunden beziehungsweise CO2 in Tonnen. Wie jeder Betrieb weiß, ist diese Kennzahl aber extrem abhängig von der Art der Aufträge, der Auslastung und der Ausstattung des Maschinenparks. Damit lässt sich, ohne eine sinnvolle Bezugsgröße, keinerlei Mehrwert für die Betriebe ableiten. Die ESRS fordern zwar einen Bezug zur Betriebsleistung, aber diese ist im Baubereich kein sinnvoller Indikator. Denn die Betriebsleistung kann bei serviceorientierten Betrieben stärker durch Personaleinsatz und bei erdbauorientierten Betrieben stärker durch Maschineneinsatz zustande kommen. Benchmarks oder Branchenvergleichswerte lassen sich so kaum darstellen.

Interessant wird der Energieverbrauch dann, wenn er sich in Euro ausdrücken lässt und einen Bezug zum Maschineneinsatz aufweist. Daher hat das inwb bereits vor geraumer Zeit einen Kennzahlensatz entwickelt, der viele Nachhaltigkeitsaspekte mit Erfolgsfaktoren der Betriebe verknüpft. In unserer Stellungnahme zu dem aktuellen Entwurf der Europäischen Berichtsstandards für KMU (VSME) haben wir auf den Missstand bereits hingewiesen. Es bleibt zu hoffen, dass der Gesetzgeber entsprechende Vorschläge aufnimmt, damit es – im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung – zu einer effektiven und zielführenden Berichterstattung kommt.

Den Betrieben ist bis dahin folgendes zu empfehlen: Nähern Sie sich den Berichtspflichten auf Basis wesentlicher Aspekte und Maßnahmen (s. Wesentlichkeitsanalyse und Maßnahmen gemäß Leitfaden nachhaltiges Wirtschaften des BGL/6-Stufen-Plan) und ermitteln Sie Kennzahlen effizient aus dem laufenden Rechnungswesen.

Beispielsweise stehen Kennzahlen zu Energie und Treibhausgasemissionen (Scope 1 – eigene Produktion) im Vordergrund, die sich leicht aus den Daten der Finanzbuchführung ermitteln lassen:

Berichtsrelevante Kennzahlen (ESRS VSME Basismodul, B3/23 a bzw. 25 a):

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Mehr Details dazu im Vortrag auf der GaLaBau-Messe am 13.9., 10:00 Uhr bei den Landscape Talks "Urbanes Grün klimafit!", Halle 2, Stand 2-303.

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Damit sind Sie sprachfähig gegenüber der Bank und den anfragenden Auftraggebern und erfüllen die Berichtsanforderungen.

Um nun auch das Unternehmen erfolgsorientiert zu steuern, sollte die Energieeffizienz verfolgt werden, die direkt zur Kostensenkung beiträgt:

Im Mittel der GaLaBau-Betriebe beträgt dieser Wert ca. 0,6.

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Mehr Details dazu im Vortrag auf der GaLaBau-Messe am 13.9., 10:00 Uhr bei den Landscape Talks "Urbanes Grün klimafit!", Halle 2, Stand 2-303.

Prof. Dr. Heiko Meinen
Autor

Leiter des Instituts für nachhaltiges Wirtschaften in der Bau- und Immobilienwirtschaft (inwb), Hochschule Osnabrück

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