Deutsche KMU kämpfen mehr als europäische Pendants
Wirtschaftslage der KMU in Deutschland schlechter als in Europa
Sichtbar wird die negative Entwicklung an allen drei betrachteten Kennziffern: Umsatz, Gewinn und Investitionen, heißt es in der IfM-Analyse. So überstieg zu Jahresbeginn 2024 der jeweilige Anteil der KMU, deren Umsatz, Gewinn und Investitionen gesunken ist, den Anteil jener, deren Umsatz, Gewinn und Investitionen gestiegen ist. Zwar konnten sich auch die KMU in ausgewählten europäischen Ländern dem negativen Trend nicht vollständig entziehen. Ihre wirtschaftliche Lage hat sich jedoch günstiger entwickelt als die der KMU in Deutschland. Zuletzt vergrößerte sich der Abstand sogar noch.
Schon seit vielen Jahren ist der Fachkräftemangel das bedeutsamste Problem für KMU in Deutschland, unterstreicht das Institut für Mittelstandsforschung Bonn. Zeitweise wurde die Herausforderung von bis zur Hälfte der KMU als am bedeutsamsten genannt. An zweiter und dritter Stelle folgen die Probleme "Kundengewinnung" sowie "Produktions- und Arbeitskosten", die zuletzt zusammen mit der Herausforderung "Regulierung" als zunehmend bedeutsam wahrgenommen werden.
Fazit der IfM-Analyse: "Für die kleinen und mittleren Unternehmen in den betrachteten europäischen Ländern sind die drei Problemfelder 'Fachkräftemangel', 'Kundengewinnung' sowie 'Produktions- und Arbeitskosten' zwar ebenfalls bedeutsam – jedoch für weniger Unternehmen hochbedeutsam als in Deutschland." Von geringer Bedeutung ist sowohl für die KMU in Deutschland als auch für die KMU im Euroraum der Zugang zur Finanzierung. Die insgesamt geringere Problembetroffenheit der KMU im Euroraum dürfte letztlich zu ihrer besseren aktuellen wirtschaftlichen Lage beitragen.