Berlin soll Ansprechpartner für Urban Gardening erhalten
Berlins rot-rot-grüne Koalition will einen ehrenamtlichen Ansprechpartner für Urban Gardening in der Hauptstadt ernennen. Er soll die Verwaltung ressortübergreifend für das Thema sensibilisieren und Aktivisten bei der Einrichtung neuer Gärten unterstützen. Auch Informationsangebote und Öffentlichkeitsarbeit soll er für den neuen Freizeitgartenbau leisten sowie die Umweltbildung in Schulen und Kitas unterstützen. So steht es in einem Antrag der Regierungsfraktionen an das Berliner Landesparlament. Er sieht auch vor, mit Urban-Gardening-Akteuren und Kleingartenverbänden ein Konzept für urbane Klein- und interkulturelle Gärten zu entwickeln. Berlin wolle dem Vorbild von New York und Stuttgart folgen, sagte der Grünen-Abgeordnete Turgut Algut. Dort gebe es bereits Beauftragte für Gemeinschaftsgärten. Die SPD-Abgeordnete Ülker Radziwill will, dass Kinder lernen, dass Gemüse nicht in Plastik wächst. Die Spreemetropole könnte mit vielen Obst- und Gemüsepflanzungen zur "essbaren Stadt" werden. Vielleicht werde man einmal sagen können: "Berlin ist lecker und zum Reinbeißen". Die Parlamentsopposition sieht das anders: Die CDU-Fraktion kritisiert, wichtige Themen wie die Schulsanierung würden zugunsten von "Bienen, Bestäubung und Urban Gardening" hintenan gestellt. Die FDP im Abgeordnetenhaus lehnt einen koordinierenden Apparat und neue Bürokratie ab. Die Politik solle sich besser auf die Menschen und ihre freien Initiativen verlassen. Die AfD warnt vor einer Neuverteilung der Stadt und einer "Transformation der Gesellschaft im Sinne der sozialistischen Lehren". Der Antrag der Regierungsfraktionen wurde zunächst in den zuständigen Parlamentsausschuss überwiesen.
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