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Studie: Baumplantagen beherbergen weniger Käfer als echter Wald
Künstlich angelegte Baumplantagen tragen nur bedingt zum Schutz der Biodiversität bei. So beherbergen Plantagen weniger Käferarten als naturbelassene Altbestände, auch die Zahl der Tiere ist deutlich geringer. Das zeigt eine globale Analyse unter Leitung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), die im Fachmagazin Forest Ecology and Management veröffentlicht wurde.
Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler 83 bereits veröffentlichten Studien, die sich mit der Käfervielfalt in Baumplantagen und Altbeständen befassten. Das Ergebnis: Verglichen mit den Altbeständen beherbergten die Plantagen im Durchschnitt ein Drittel weniger Arten sowie nur etwa halb so viele Individuen. Die negativen Auswirkungen von Plantagen betreffen vor allem Käfer, die sich von toten organischen Bestandteilen ernähren. Dies liegt möglicherweise an dem weniger abwechslungsreichen Nahrungsangebot in Baumplantagen. Auch Käferarten, die sich von anderen Insekten ernähren, kamen in Plantagen seltener vor. "Das deutet darauf hin, dass es in Plantagen weniger Fressfeinde für Pflanzenschädlinge gibt", sagt Letztautor Dr. Stephan Kambach von MLU und iDiv. "Altbestände könnten also widerstandfähiger gegenüber Pflanzenschädlingen und Krankheiten sein als künstlich angelegte Baumplantagen."
Mit ihrer Studie zeigen die Wissenschaftler, dass Baumplantagen - insbesondere, wenn viele Baumarten in Mischung gepflanzt werden - zwar einen wichtigen Beitrag leisten, um den Lebensraum im Wald lebender Arten zu erhalten. "Sie können aber nicht die Vielfalt oder die Zusammensetzung der Käferarten aufrechterhalten, die wir in alten Waldbeständen finden", sagt Erstautor Georg Albert von iDiv und FSU. "Das schränkt ihren Wert für den Naturschutz ein." hb/iDiV